Lange war es ruhig gewesen um die Dünnschicht-Modultechnik. Dieser Zweig der Photovoltaik, der noch vor einigen Jahren wegen seiner geringen Kosten gern auf großen Flächen eingesetzt wurde, hatte an Bedeutung verloren. Grund war der starke Preisverfall bei den kristallinen Modulen, die einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben.
Jetzt meldet das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), dass eine spezielle Dünnschichttechnologie Boden gegenüber der kristallinen Konkurrenz wettgemacht habe. In einem vierseitigen Info-Papier beschreiben die Wissenschaftler die Vorteile der „CIGS-Dünnschicht-Technologie“. CIGS bezeichnet die Absorberschicht, die aus den Elementen Kupfer (Cu), Indium (In), Gallium (Ga) und Selen oder Schwefel besteht.
Laut ZSW haben die Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid-Module einen Wirkungsgrad von 16,5 % beim Modul, womit sie in greifbare Nähe mit kristallinen Modulen rücken. Im Zellbereich hätten sie mit 22,3 % sogar schon einen leichten Vorteil gegenüber der Kristallintechnik. Außerdem lieferten sie hohe Erträge auch unter Schwachlichtbedingungen, hätten hohe Schattentoleranz und würden niedrige Stromkosten verursachen. Für die nahe Zukunft erwartet das ZSW weitere Entwicklungsfortschritte hin zu noch höheren Wirkungsgraden und weiterer Kostensenkung.
Die CIGS-Experten betonen außerdem die Nachhaltigkeit der vielseitig einsetzbaren Produkte durch den geringen Energie- und Materialverbrauch bei ihrer Herstellung und die damit verbundenen kurzen Energierückzahlzeiten. Damit ist die Zeitspanne gemeint, die ein Modul benötigt, um die für seine Herstellung benötigte Energie produziert zu haben.