Die Grünen fordern die Abschaffung der Verbrennungsmotoren bis zum Jahr 2030. Selbst der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann aus Baden-Württemberg hält das für unrealistisch und nicht machbar. Die Bundesregierung könnte aber schon heute an vielen kleinen Schrauben drehen, um zumindest den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Dazu gehört, Besitzer von Photovoltaik- und Biogasanlagen zu unterstützen, ihren Strom dezentral und ohne bürokratischen Aufwand an Nachbarn und andere E-Fahrzeugfahrer verkaufen zu dürfen. Derzeit ist das wegen vieler Auflagen fast unmöglich, weil der Besitzer einer 10 kW-Solaranlage mit einem großen Energieversorger gleichgesetzt wird.
Genauso wäre es wichtig, die Speicherung von Strom und die Nutzung als Ladestrom wirtschaftlich interessanter zu machen, indem viele Umlagen und Steuern wegfallen. Gleichzeitig könnte eine Abschaffung von Vergünstigungen auf fossile Kraftstoffe erneuerbare Lösungen attraktiver machen. Das wären Nischenanwendungen wie die Nutzung von Pflanzenöl und Biodiesel als Biokraftstoff in der Land- und Forstwirtschaft. Diese sind wegen des günstigen Dieselkraftstoffs derzeit kaum wirtschaftlich.
Ebenso gibt es die Möglichkeit, Biogas als Kraftstoff in Traktoren, Gas-Pkw und – in flüssiger Form – in Lkw zu nutzen. Für alle diese Technologien haben Hersteller Lösungen in der Schublade. Doch schon die unübersichtliche Preisauszeichnung an der Tankstelle verhindert, dass Verbraucher Gas als derzeit günstigsten Kraftstoff erkennen. Diese Wende im Verkehr sichert nicht nur die Wertschöpfung im ländlichen Raum, sie könnte auch vielen Menschen sichere Arbeitsplätze schaffen – vielleicht eine nachhaltigere Lösung als in der konventionellen Automobilindustrie.