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Kritik an Svenja Schulze

Klimaschutz im Verkehr auch in zehn Jahren „nur mit Biokraftstoffen“

VDB-Geschäftsführer Baumann rechnet für 2030 noch mit mind. 40 Mio. Verbrennern auf den deutschen Straßen. Biokraftstoffe dürften deshalb der wirksamste Hebel zur Senkung der THG-Emissionen bleiben.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Elmar Baumann, sieht den Elektroantrieb und die Biokraftstoffe nicht als Konkurrenten an, sondern hält eine Kombination von beiden für einen nachhaltigen Klimaschutz im Verkehrssektor sogar für sinnvoll.

Im Interview mit AGRA-EUROPE zeigte sich Baumann überzeugt, dass die Mobilität künftig auf beide Lösungen setzen muss, um die Ziele bei der geplanten Absenkung der Treibhausgas-(THG)-Emissionen im Verkehr zu erreichen. Er weist dennoch darauf hin, dass es auch 2030 schätzungsweise noch mindestens 40 Mio. Verbrenner auf den deutschen Straßen geben werde. Erneuerbare Kraftstoffe seien daher auch auf längere Sicht der wirksamste Hebel für den Klimaschutz in diesem Bereich, so Baumann.

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Vor diesem Hintergrund hält er die vom Bundesumweltministerium geplante Vierfachanrechnung der E-Mobilität auf die THG-Quote gleich in mehrfacher Hinsicht für falsch: So sorge die dadurch erzwungene Verdrängung von regenerativen Kraftstoffen in der Praxis für weniger Klimaschutz; zudem sei nicht damit zu rechnen, dass der Anteil von E-Autos damit wie erwünscht steige.

Letztlich drohe bis 2025 der Verlust von jährlich mehr als 6 Mio. t an Treibhausgaseinsparungen, die durch Biokraftstoffe nachweislich geleistet werden, warnt der VDB-Geschäftsführer.

Widerspruch für Schulze

Noch kritischer antwortet Baumann auf die Aussage von Bundesumweltministerin Svenja Schulze, herkömmliche Biokraftstoffe würden einen „dreifachen Schaden“ für Ernährung, Umwelt und Klima verursachen. Diese Einschätzung bezeichnet der VDB-Geschäftsführer als „grotesk“ und verweist beispielsweise auf Aussagen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die der Biokraftstoffbranche allein im Jahr 2019 die Einsparung von fast 10 Mio. t CO2 attestiert habe.

Auch der Vorwurf, Biokraftstoffe seien mitverantwortlich für Hunger in Ländern der Dritten Welt, weist er als „irreführend“ zurück. Baumann kann zudem nicht nachvollziehen, dass Ministerin Schulze Monokulturen und Regenwaldabholzung mit den in Deutschland verwendeten Biokraftstoffen in Verbindung bringt.

Die hierzulande mit Abstand wichtigste Kultur Raps sei Teil von Fruchtfolgen, zudem sei die Erzeugung von Kraftstoffen aus Biomasse klaren Nachhaltigkeitskriterien unterworfen, welche die Abholzungen von Regenwäldern gar nicht zuließen, betont der VDB-Geschäftsführer.

Er sieht das Bundesumweltressort und seine Chefin mit ihrer Haltung zu Biokraftstoffen auf europäischer Ebene „ziemlich allein“ dastehen und verweist auf Länder wie Finnland und Schweden, die mit Hilfe von Biokraftstoffen erfolgreich aus fossilen Kraftstoffen ausstiegen.

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