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Neue Studie rechnet mit Biokraftstoffen ab

Eine neue Studie zu Biokraftstoffen sorgt für Aufregung in der Bioenergie-Branche. Das Londoner "Institute for European Environmental Policy" (IEEP) hat untersucht, wie sich das EU-Ziel von 10 % Biokraftstoffen im Markt bis 2020 auf die Umwelt auswirkt.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine neue Studie zu Biokraftstoffen sorgt für Aufregung in der Bioenergie-Branche. Das Londoner "Institute for European Environmental Policy" (IEEP) hat untersucht, wie sich das EU-Ziel von 10 % Biokraftstoffen im Markt bis 2020 auf die Umwelt auswirkt. "Biosprit belastet Umwelt", titelte die Süddeutsche Zeitung gestern und widmete dem Thema sogar einen Kommentar. "Der grüne Treibstoff könnte dem Klima mehr schaden als nutzen", fasst das Blatt die Ergebnisse zusammen.


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Der Verband der Biokraftstoffindustrie (VDB) hält die Studie dagegen für nicht haltbar. In seiner gestrigen Stellungnahme heißt es: "Die Hersteller von Biodiesel und Bioethanol kritisieren die fehlerhaften Aussagen, die das IEEP in einer neuen Studie über Biokraftstoffe trifft. Die Autoren der Studie nehmen keine eigenen Messungen vor und beziehen sich ausschließlich auf bestehende Studien zu Biokraftstoffen." Obwohl die Aussagen der zu Grunde liegenden Studien eine weite Streuung aufwiesen und sich zum Teil untereinander widersprechen, käme das IEEP zu eindeutigen Ergebnissen. "Das IEEP hantiert mit Vermutungen und unbelegten Annahmen, so dass die einseitigen Aussagen der Studie nicht wissenschaftlich belegbar sind. Es werden sehr konkrete Ergebnisse konstruiert. Und das im Gegensatz zu wissenschaftlichen Studien, die auf große Unsicherheiten in diesem Forschungsfeld hinweisen", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).


In der IEEP-Studie ginge es um indirekte Änderungen der Landnutzung, die dadurch entstehen können, dass Rohstoffe für Biokraftstoffe angebaut werden. "Das IEEP fordert aufgrund nicht belegter Annahmen, dass in den kommenden Jahren ausschließlich fossile Kraftstoffe genutzt werden, deren negative Umwelteinwirkungen hinlänglich bekannt sind. Dieser Forderung schließen sich Greenpeace, der NABU und die übrigen Nichtregierungsorganisationen an, die die Studie bezahlt haben. Es ist unverständlich, dass keine dieser Organisationen eine andere tragbare Alternative zu fossilen Kraftstoffen für den Verkehrsbereich präsentieren kann, sondern dass hier ausschließlich Biokraftstoffe verhindert werden sollen", kritisiert Baumann. Tatsächlich gäbe es eine ganze Reihe von Einflüssen auf die bestehenden Flächen. Sie reichten von einer gestiegenen Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln über eine veränderte Produktivität der Landwirtschaft in unterschiedlichen Ländern bis zu geänderten Klimabedingungen. Die Autoren der bisher veröffentlichten Studien zur indirekten Landnutzungsänderung (indirect land use change, iLUC) kämen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Einige \- wie die IEEP-Autoren \- meinen, die Landnutzung für Biokraftstoffe führe zu deutlich mehr Emissionen. Andere würden annehmen, dass sie umgekehrt zu einer Reduzierung beitrage. Denn aus Pflanzen wie Raps oder Soja werde neben Pflanzenöl auch Tierfuttermittel hergestellt, deren mit der Biokraftstoffproduktion gekoppelte Herstellung nicht mehr gesonderte Flächen in Anspruch nehmen müsse. "Die weltweit verfügbare Ackerfläche wird sehr unterschiedlich bewertet: Einige Studien gehen von 1,2 Milliarden Hektar aus, andere von etwa 2,0 Milliarden Hektar. Trotz dieser Bandbreite von 800 Millionen Hektar sind die Ergebnisse von IEEP eindeutig - und damit eindeutig zweifelhaft", sagte Baumann. Die Biokraftstoffbranche entwickle derzeit eine Strategie, wie die Frage der indirekten Landnutzungsänderung angegangen werden könne.

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