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Offshore-Windkraftanlagen plötzlich extrem rentabel

Überraschung am Energiemarkt: Die Kosten zum Bau neuer Windparks sind in den vergangenen Jahren massiv gefallen. Neue Anlagen können schon jetzt Strom zu Kosten unter dem Marktpreis produzieren.

Lesezeit: 2 Minuten

Malte Jansen, Energieexperte vom Imperial College in London, berichtet im Interview mit dem Spiegel, dass Windparks im Meer sehr rentabel geworden sind. Laut seiner Studie dürfte dieser Strom bald dauerhaft billiger sein als Strom aus fossilen Quellen.

Wie Jansen zugab, hätten die so deutlich fallenden Erzeugungskosten auch die Fachwelt überrascht. So werde in Großbritannien gerade auf der Doggerbank in der Nordsee eine 3,6 Gigawatt Offshore-Anlage geplant, die ohne Subvention auskommt und erstmals Strom zu Kosten unter dem Marktpreis produzieren könne. Erwartet werde dies über die gesamte Laufzeit von 25 Jahren hinweg.

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Der Betreiber habe garantieren können, die Megawattstunde für umgerechnet nicht einmal 45 Euro zu liefern wird, so Jansen. 2015 noch habe man bei einer solchen Auktion den dreifachen Preis kalkulieren müssen, erinnert er.

Als Grund nennt der Fachmann, dass das Wissen zum Bau solcher Anlagen nun vorhanden sei und die Turbinen gleichzeitig leistungsfähiger geworden seien. So verfüge die neueste Anlage von Siemens Gamesa über Rotoren mit einem Durchmesser von 222 m. Unterstützt werde dies durch große Pensionsfonds. Laut Jansen wüssten diese wegen der niedrigen Zinspolitik nicht, wohin mit ihrem Geld. Sie steckten es jetzt gern in die Windkraft, da liege es langfristig sicherer, als wenn sie in Kohle- oder Gaskraftwerke investieren würden.

Auf die Energiewende angesprochen ist Jansen hoffungsvoll. Während Windräder an Land nur 15 bis 25 % unter Vollast liefen, sei das auf den Meer bei mehr als die Hälfte der Zeit der Fall. Und wenn die Projekte zur Elektrolyse von Wasserstoff an den Küsten weiter voranschreiten, könne der Strom dort direkt verwendet werden. Neue Stromleitungen quer durchs Land seien dann überflüssig.

Als den nächsten großen Schub erwartet Jansen die Eroberung der Standorte über 50 m Wassertiefe durch schwimmende Windkraftanlagen. Studien zufolge könnten Europa, Asien und Amerika jeweils bis zu 5000 Terawattstunden im Jahr vor den Küsten produzieren. Heute erzeugt Deutschland rund 600 Terawattstunden im Jahr.

Er bedauert aber, dass das neue Versteigerungssystem in Deutschland länger als gedacht dauert und so eine Förderlücke entstanden sei. Es tue ihm weh mit anzusehen, dass einige Unternehmen, die viel aufgebaut haben, keine Perspektive mehr haben. Mit cleveren Konzepten für die Betreiber gelte es nun, einen Neustart zu wagen. Denn ohne entschiedenen Ausbau seien die Klimaziele von 2050 nicht zu erreichen.

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