Viele Biogasanlagenbetreiber nutzen die im Blockheizkraftwerk (BHKW) entstehende Abwärme. Aber nicht jeder Betreiber weiß genau, wie viel Wärme noch übrig ist und zusätzlich verkauft bzw. genutzt werden könnte. Das ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Das Projekt haben das Beratungsnetzwerk C.A.R.M.E.N. e.V. aus Straubing zusammen mit der TH Ingolstadt und der FH Münster und weiteren Partnern durchgeführt.
„Wichtig ist, dass die Betreiber entsprechende Wärmemengenzähler installiert haben, um das Restwärmepotenzial zu ermitteln“, sagt Victoria Grüner von der Abteilung Biogas und Landwirtschaft des Forschungsteams um Dr. Elmar Brügging an der FH Münster.
Auswertung von 14 Anlagen
Die Projektpartner haben bei den 14 untersuchten Anlagen die Wärmenutzung ermittelt. Die meisten haben damit das eigene Wohnhaus sowie die Gärbehälter beheizt. Auf zehn Anlagen gab es zudem eine Trocknung. Nur wenige haben weitere Wohnhäuser versorgt, zwei der Betriebe auch jeweils eine Gärtnerei.
Um weitere Wärmesenken zu erschließen, empfiehlt Grüner den Betreibern, auf einer Karte mit einem Zirkel Kreise rund um die Anlage zu schlagen. Damit können sie ermitteln, welche Abnehmer sich in Entfernungen von 1 bis 3 km befinden. „Wir haben ein sehr erfolgreiches Beispiel einer Anlage gefunden, deren Betreiber Gasleitungen zu mehreren Satelliten-BHKW gelegt hat. Von dieser Mikrogasleitung aus versorgt er weitere Wohnhäuser mit Gas“, berichtet Brügging.
Tipps für die Erweiterung
Doch auch bei bestehender Wärmenutzung kann der Betreiber die zur Verfügung stehende Wärme mit folgenden Maßnahmen erhöhen:
Nachrüstung eines Wärmetauschers am Ladeluftkühler,
größere Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur im Wärmenetz: Das reduziert die Verluste;
Installation eines Speichers sowie einer intelligenten Steuerung des Wärmenetzes.
„Nur, wenn es keine weiteren Wärmesenken gibt, empfehlen wir die Nachrüstung einer Anlage zur Nachverstromung“, sagt Grüner. Das können z.B. Organic-Rankine-Cycle (ORC)-Anlagen sein, die mithilfe der Wärme Strom erzeugen.
Leitfaden für den Weiterbetrieb
Weitere Informationen zur Effizienzsteigerung und zu neuen Geschäftsmodellen können Sie in dem kostenlosen Leitfaden „Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergehen?“ nachlesen, den die Technische Hochschule Ingolstadt mit der FH Münster und C.A.R.M.E.N. veröffentlicht haben. Er ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Sie finden ihn unter www.carmen-ev.de/biogas/rezab/download
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Viele Biogasanlagenbetreiber nutzen die im Blockheizkraftwerk (BHKW) entstehende Abwärme. Aber nicht jeder Betreiber weiß genau, wie viel Wärme noch übrig ist und zusätzlich verkauft bzw. genutzt werden könnte. Das ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Das Projekt haben das Beratungsnetzwerk C.A.R.M.E.N. e.V. aus Straubing zusammen mit der TH Ingolstadt und der FH Münster und weiteren Partnern durchgeführt.
„Wichtig ist, dass die Betreiber entsprechende Wärmemengenzähler installiert haben, um das Restwärmepotenzial zu ermitteln“, sagt Victoria Grüner von der Abteilung Biogas und Landwirtschaft des Forschungsteams um Dr. Elmar Brügging an der FH Münster.
Auswertung von 14 Anlagen
Die Projektpartner haben bei den 14 untersuchten Anlagen die Wärmenutzung ermittelt. Die meisten haben damit das eigene Wohnhaus sowie die Gärbehälter beheizt. Auf zehn Anlagen gab es zudem eine Trocknung. Nur wenige haben weitere Wohnhäuser versorgt, zwei der Betriebe auch jeweils eine Gärtnerei.
Um weitere Wärmesenken zu erschließen, empfiehlt Grüner den Betreibern, auf einer Karte mit einem Zirkel Kreise rund um die Anlage zu schlagen. Damit können sie ermitteln, welche Abnehmer sich in Entfernungen von 1 bis 3 km befinden. „Wir haben ein sehr erfolgreiches Beispiel einer Anlage gefunden, deren Betreiber Gasleitungen zu mehreren Satelliten-BHKW gelegt hat. Von dieser Mikrogasleitung aus versorgt er weitere Wohnhäuser mit Gas“, berichtet Brügging.
Tipps für die Erweiterung
Doch auch bei bestehender Wärmenutzung kann der Betreiber die zur Verfügung stehende Wärme mit folgenden Maßnahmen erhöhen:
Nachrüstung eines Wärmetauschers am Ladeluftkühler,
größere Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur im Wärmenetz: Das reduziert die Verluste;
Installation eines Speichers sowie einer intelligenten Steuerung des Wärmenetzes.
„Nur, wenn es keine weiteren Wärmesenken gibt, empfehlen wir die Nachrüstung einer Anlage zur Nachverstromung“, sagt Grüner. Das können z.B. Organic-Rankine-Cycle (ORC)-Anlagen sein, die mithilfe der Wärme Strom erzeugen.
Leitfaden für den Weiterbetrieb
Weitere Informationen zur Effizienzsteigerung und zu neuen Geschäftsmodellen können Sie in dem kostenlosen Leitfaden „Biogas nach dem EEG – (wie) kann’s weitergehen?“ nachlesen, den die Technische Hochschule Ingolstadt mit der FH Münster und C.A.R.M.E.N. veröffentlicht haben. Er ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „Repoweringmaßnahmen hinsichtlich zukünftiger Aufgaben von Biogasanlagen“ (kurz: REzAB). Sie finden ihn unter www.carmen-ev.de/biogas/rezab/download