Auch bei Blockheizkraftwerken muss das Motoröl regelmäßig gewechselt werden. Denn das Öl, das im Motor Reibung und Verschleiß verringert, wird im Betrieb stark belastet. Dabei verschlechtert sich die Qualität, weil z.B. Zusätze, die seine Schmiereigenschaften optimieren sollen, irgendwann verbraucht sind. Außerdem kann sich Wasser im Öl anreichern.
Doch während ein zu später Ölwechsel Schäden im Motor verursachen kann, führt ein zu früher Wechsel zu unnötig hohen Kosten. Den richtigen Zeitpunkt für den Ölwechsel könnte bald ein Sensor bestimmen, den ein Forscherteam von der Universität des Saarlandes mit anderen Partnern derzeit entwickeln.
Das Messsystem soll die Ölqualität während des laufenden Betriebs permanent überwachen und genau voraussagen, wann das Öl gewechselt werden muss. Dabei wird das Öl in einer kleinen Messzelle laufend mit einer Infrarot-Quelle durchleuchtet und die Strahlen aufgefangen. „Hierdurch können wir Rückschlüsse auf den chemischen Zustand des Öls, insbesondere den Oxidationsgrad, ziehen, denn wenn sich das Öl chemisch verändert, verändert sich auch das empfangene Lichtspektrum“, erklärt Ingenieur Eliseo Pignanelli, der das System mitentwickelt hat.
Die Daten aus dem Messsystem sollen ins Steuerungs- und Fernüberwachungssystem der Anlage eingebunden werden. Damit könne die Auswertung unabhängig vom Standort der Anlage erfolgen.
Die Saarbrücker Messzelle soll zunächst in BHKW mit einer Leistung von 40 bis 200 kW eingebaut werden. Sie kann aber auch mobil zum Einsatz kommen und außer in Blockheizkraftwerken in sonstige Industrie-, Windenergieanlagen und Maschinen eingebaut werden. Auch zur Überwachung anderer Flüssigkeiten eigne sich das Verfahren.