Nachhaltig produzierte heimische Biokraftstoffe wie Biodiesel oder Pflanzenöl gelten als wichtige Option, um den Ausstoß von Treibhausgasen in der Landwirtschaft zu senken. Gleichzeitig ist Rapsschrot ein wichtiges gvo-freies, heimisches Proteinfuttermittel. Land- und forstwirtschaftliche Betriebe bekommen derzeit für reine Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse – zum Beispiel Biodiesel oder pures Rapsöl – noch die entrichtete Energiesteuer in voller Höhe zurückerstattet. Die beihilferechtliche Genehmigung für die Steuerentlastung dieser Biokraftstoffe durch die Europäische Kommission gilt allerdings nur noch bis zum 31. Dezember 2020. Danach soll die Steuerrückerstattung komplett wegfallen. Diese Biokraftstoffe würden dann sogar noch schlechter gestellt als mineralischer Agrardiesel.
Bayerischer Bauernverband setzt sich für Fortbestand ein
Die Fachausschüsse für nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien sowie für pflanzliche Erzeugung und Vermarktung des Bayerischen Bauernverbandes haben sich mit einem Schreiben an an Hans-Joachim Fuchtel gewendet. Sie fordern von dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, sich für den Erhalt der Steuerrückerstattung einzusetzen.
Bei der Kreisobmännertagung am 25. Oktober, bei der auch Staatssekretär Fuchtel zu Gast war, verabschiedeten die Ehrenamtlichen einstimmig eine Position zum Erhalt der Steuerrückerstattung für reine Biokraftstoffe in der Landwirtschaft. Auch wenn derzeit die Mengen noch verhältnismäßig gering seien, hätten gerade engagierte Landwirte in diesen Bereich investiert und sich Schlepper zugelegt, die mit diesen Kraftstoffen laufen. Regionale Ölmühlen seien auf Abnehmer aus der Landwirtschaft oftmals angewiesen. Die landwirtschaftliche Verwendung von Biokraftstoffen ermöglicht geschlossene Wertschöpfungskreisläufe: Regionale Ölmühlen pressen für die Landwirte Raps und beliefern ihn mit Pflanzenöltreibstoff und Futtermittel.
Die Anwendung von Biokraftstoffen wurde lange öffentlich gefördert – in Bayern beispielsweise durch das RapsTrak200-Programm des Technologie- und Förderzentrums im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe. Nachdem inzwischen funktionierende Technik zur Verfügung stehe, gelte es nun getätigte Investitionen zu schützen sowie das erlangte Know-how zu erhalten und weiterzuentwickeln.