Die Kommission "Landwirtschaft" beim Umweltbundesamt (KLU) empfiehlt der künftigen Regierung, die Biogaserzeugung neu auszurichten. In einem Gutachten erteilt das Expertengremium der Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen eine Absage. Stattdessen sollten Betreiber neuer Anlagen künftig nur noch landwirtschaftliche Rest- und Abfallstoffe vergären dürfen. Erlauben will das KLU allerdings Kulturen wie Aufwuchs von extensivem Grünland, Kleegras oder Luzerne.
Am Wärmebedarf orientieren
Die KLU empfiehlt außerdem, den Standort und die Leistung einer Biogasanlage am lokalen Wärmebedarf auszurichten und weniger an der maximalen Stromerzeugung. Auf diese Weise werde die Energie effizienter genutzt.
Die Wissenschaftler fordern darüber hinaus eine verpflichtende Flächen- und Nährstoffanalyse für die Ausbringung der Gärreste. Es müsse verhindert werden, dass Biogasanlagen in Regionen gebaut würden, in denen die Ausbringung der zusätzlich anfallenden Gärreste zu Nährstoffüberschüssen führe sowie Boden- und Gewässerschutzanforderungen entgegenlaufe.
Baustopp in einigen Regionen
Zudem sei die Rechtsgrundlage zu schaffen, in bereits überlasteten Gebieten die Genehmigung für den Bau weiterer Anlagen zu versagen. Eine weitere Grundvoraussetzung ist aus Sicht der KLU die weitgehend vollständige und sinnvolle Wärmenutzung. (AgE/ro)