Laut dem Bundeswildniskonzept sollen sich 2 % der Landfläche in Deutschland ohne Eingriff durch den Menschen entwickeln, bei den Waldflächen sind es 5 %. Die Natur bleibt dann sich selbst überlassen, berichtet der RBB. Allein in Brandenburg würde dies bedeuten, dass insgesamt 60.000 ha Wald aus der Produktion genommen werden.
30.000 ha hat der Bund bereits anerkannt. 15.000 ha sollen von privaten Waldbesitzern kommen, die aktuell angefragt werden, sagte der Leiter des Biosphärenreservates Spreewald, Eugen Nowak, dem Sender.
Sorge um den Spreewald, wie wir ihn kennen
Es gibt aber auch Bedenken: Eigentümer und Tourismusbranche befürchten Einschränkungen, z.B. im Spreewald. Die Sparmaßnahmen würden auf Kosten des Hochwaldes gehen, so ein Kahnfährmann. Die Schwarzerlen seien durch Stürme und Hochwasser ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogen - sie bräuchten die Bewirtschaftung, damit sich der Wald erholen kann. Ein Bürgermeister aus der Region sieht es ähnlich: Er befürchtet, dass der Spreewald verkrautet und verlandet. Die Fließe würden nicht mehr fließen. Das Wasser würde sich noch mehr stauen, die Bäume würden noch mehr Schaden nehmen, ist er sich sicher.
Auch bei der jetzt neu geplanten Wildnisfläche würde das passieren, befürchten Anwohner. Laut rbb haben sie Angst, dass nun alles zur Wildnis werden soll und damit auch keine Fließe mehr befahren und Waldwege nicht mehr genutzt werden können. Behördenvertreter beschwichtigen, dass Wege eventuell weiter gepflegt werden, auch wenn der Wald drumherum sich selbst überlassen bleibt. Die Betroffenen trauen den mündlichen Zusagen dagegen nicht und fordern wasserdichte Verträge. Noch aber sei unklar, ob der Hochwald komplett zur Wildnis wird, so der Sender.