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Forschung

Baumhaseln und Zedern als trockenheitstolerante Baumarten empfohlen

Zwei Zedernarten und die Baumhasel konnten an vier Versuchsstandorten in Bayern und Baden-Württemberg etabliert werden. Die Bayerische Forstverwaltung empfiehlt sie nun für Praxisanbauversuche.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel ist einer der grundlegenden Forschungsschwerpunkte des Bundesagrarministeriums. In einem von dort geförderten Vorhaben haben Experten jetzt die Anbaueignung trockenheitstoleranter Baumarten untersucht.

Laut der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in Gülzow-Prüzen gehen Fachleute davon aus, dass der Klimawandel künftig häufiger Trockenperioden bringen wird. Um einem massenhaften Baumsterben wie zwischen 2018 und 2020 vorzubeugen, sollen trockenresistente Baumarten die Wälder stärken. Forschende des Bayerischen Amts für Waldgenetik (AWG) und der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA) identifizierten und untersuchten während ihres fünfjährigen Projektzeitraums geeignete Kandidaten, die in trockenen, mediterranen Klimazonen gedeihen.

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Corylus und Cedrus – Hasel und Zeder

Konkretes Ziel des Forschungsprojektes war es, Herkünfte der Baumhasel (Corylus colurna), der Atlaszeder (Cedrus atlantica) und der Libanonzeder (Cedrus libani) in Süddeutschland zu testen und ihre Anbauwürdigkeit zu bewerten. Die Forstpflanzen-Genetiker bereisten dazu sieben Länder und untersuchten dort 21 verschiedene Populationen der Baumhasel und 15 der beiden Zedernarten auf Anbaueignung. Sie dokumentierten die Bestände und nahmen Proben für die genetische Charakterisierung der Vorkommen.

Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern

Da bisher noch keine geeigneten Erntebestände zur Verfügung standen, wurde eine Zusammenarbeit mit den Institutionen aus den Ursprungsländern der verschiedenen Baumarten im Bereich forstliches Saat- und Pflanzgut initiiert. Es konnten mögliche Saatguterntebestände in allen Ländern besichtigt werden. Bis aus Algerien und Marokko wird die zukünftige Saatgutversorgung möglich sein.

Die genetische Charakterisierung der ausgewählten Saatgutbestände und Referenzproben ermöglichen nun Einblicke in die genetische Variabilität und Diversität der Baumarten und Herkünfte und bilden die Grundlage zur Überprüfung der Herkunftsidentität bei zukünftigen Saatgutimporten.

Die Baumhasel weist Eigenschaften wie Trockenheitstoleranz, Frosttoleranz, hohe Mischungsfähigkeit oder Sturmfestigkeit auf, die im Klimawandel zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auf der Grundlage der Projektergebnisse lassen sich mit der Balkanhalbinsel, der Türkei und Georgien drei Herkunftsregionen genetisch differenzieren.

Atlas- und Libanonzeder weisen eine Klimatoleranz (Trockenheits- und Frosttoleranz) auf und können in unsere Wälder integriert werden. Um die Anbaueignung von unterschiedlichen Herkünften unter den mitteleuropäischen Klimabedingungen zu testen und ihre Anbauwürdigkeit zu bewerten, wurden mögliche Saatguterntebestände im natürlichen Verbreitungsgebiet phänotypisch bewertet und genetisch charakterisiert.

Die drei Projektbaumarten wurden in die Leitlinie der Bayerischen Forstverwaltung „Baumarten für den Klimawald“ in Kategorie 2 aufgenommen und für Praxisanbauversuche empfohlen. Dadurch ergibt sich eine neue Situation bei der Förderung.

Es wurden vier Versuchsflächen in Bayern und Baden-Württemberg angelegt, die über einen Zeitraum von mindestens 20 bis 30 Jahren wissenschaftlich betreut werden.

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