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Kommt der Wolf – geht der Bauer

Europäische Bergbauern-Allianz fordert praxistaugliches Wolfsmanagement

Die "Allianz für die Berglandwirtschaft" hat mit Politikern und Verantwortlichen über die Almbewirtschaftung der Zukunft und das Problemthema Wolf diskutiert. Ein Positionspapier hält die Wünsche fest

Lesezeit: 4 Minuten

Wir brauchen neue Rahmenbedingungen in der Bewirtschaftung der Almen und praxistaugliche Lösungen in Umgang mit dem Wolf. Dies betonten rund 200 Vertreter der Berglandwirtschaft beim ersten Alpen.Gipfel.Europa gegenüber zahlreichen Vertretern aus der Politik.

Bei dem Treffen hatte die Allianz für die Berglandwirtschaft Vertreter aus Tourismus, Alpenverein, Landwirtschaft und Naturschutz zusammengebracht, um die Herausforderungen, vor denen die Bergbauern stehen, miteinander zu diskutieren. Mit dabei waren auch zahlreiche Politiker aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol, berichtet der Bayerische Bauernverband (BBV).

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Bergbauer heute kein Selbstläufer mehr

Für Almbauer Josef Steinmüller ist das drängendste Problem, vor dem er steht, der Umgang mit dem Wolf. „Wir Bergbauern erbringen zahlreiche Leistungen für die Gesellschaft und die Natur. Wir wollen dafür kämpfen, dass es so bleibt, und da brauchen wir eure Unterstützung“, betonte er.

Bergbauer zu sein, sei heutzutage kein Selbstläufer mehr. „Es braucht heute sehr, sehr viel, dass ein Bergbauernhof bestehen bleibt.“ Die Bergbauern hätten ähnlich wie ein Manager in einem großen Unternehmen ein großes Arbeitspensum zu leisten und trügen große Verantwortung. Der Verdienst in der Landwirtschaft sei aber sehr niedrig.

„Wenn wir unsere ganzen Weiden vor dem Wolf mit Zäunen, Hunden und Personal schützen wollen, würde das unseren ganzen Betriebsgewinn auffressen“, machte er die finanzielle Dimension deutlich, die er schultern müsste, um seine Tiere wirklich zu schützen.

Probleme und Sorgen klar benannt

Bei der Podiumsveranstaltung zum Alpen.Gipfel.Europa gab es eine lebhafte Diskussion zwischen den Politikern sowie Verbandsvertretern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol über Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft der Berglandwirtschaft. Alois Glück, Mit-Initiator des Alpen.Gipfel.Europa, sprach in seinem Statement die Bedeutung der Berglandwirtschaft für die Biodiversität an. „Sie haben die Bringschuld und Chance, das in der Öffentlichkeit deutlich zu machen. Ich hoffe, dass die heutige Veranstaltung einen Impuls dafür gibt“.

Nach Aussage von DBV-Präsident Joachim Rukwied „hat der Alpenraum nur mit den Bauern eine Zukunft. Ohne die geht es nicht.“ Er appellierte an die Politik in Brüssel, dass die Mittel in der 2. Säule der EU-Agrarpolitik aufgestockt werden und die Bürokratie abgebaut werden, „wenn weiterhin genügend regionale Lebensmittel produziert werden sollen“.

Positionspapier zur Zukunft der Berglandwirtschaft verabschiedet

Die Allianz für die Berglandwirtschaft verabschiedete beim Alpen.Gipfel.Europa ein Positionspapier, in dem sie ihre Anliegen an die Politik formulierte. Für viele Touristen seien die Alpen ein Stück unberührte Natur. In Wirklichkeit seien es aber die bäuerlichen Familienbetriebe in den Alpen, die durch ihr generationenübergreifendes Denken und nachhaltiges Wirtschaften diese vielfältigen Kulturlandschaften im Herzen Europas geschaffen haben und nun erhalten würden.

Doch die Lebensperspektiven für die Bergbauern würden durch den Klimawandel, der Rückkehr großer Raubtiere und auf Grund zahlreicher gesetzlicher Verschärfungen schwieriger werden. Außerdem sei die Alm- und Alpwirtschaft aktuell einer Zerreißprobe ausgesetzt mit Nutzungskonflikten zwischen einer aktiven Landwirtschaft, dem Tourismus und dem Naturschutz.

„Als Vertreter der berufsständischen Organisationen der Land- und Forstwirtschaft fordern wir dringend, die Rahmenbedingungen zu verbessern für eine zukunftsfähige Berglandwirtschaft als gesellschaftlichen Auftrag mit dem Erhalt der Weide- und Freilandwirtschaft, der touristischen Attraktivität und der Produktion hochwertiger regionaler Nahrungsmittel – für Wertschöpfung und Wertschätzung der in den Alpenregionen lebenden Menschen“, betonen die Bergbauern in ihrem Positionspapier. Das Positionspapier finden Sie unten in der Anlage.

Die Allianz für die Berglandwirtschaft ist ein Zusammenschluss von Bauernverbände aus dem deutschsprachigen Alpenraum: Mitglieder sind der Österreichische Bauernbund, die Landwirtschaftskammer Österreich, der Verein Almwirtschaft Österreich, der Schweizer Bauernverband, der Bayerische Bauernverband, der Landesbauernverband Baden-Württemberg, der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband, der Südtiroler Bauernbund, der Tiroler Bauernbund, der Almwirtschaftliche Verein Oberbayern und der Alpwirtschaftliche Verein im Allgäu.

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