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Bischof statt Bauer

Lesezeit: 3 Minuten

Felix Genn kann beides: Theologie ­erklären und Bistümer sanieren. Er stammt von einem Hof in der Eifel.


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Wissen Sie, an der Landwirtschaft hatte ich nie wirklich Freude!“ Der Mann, der das so offen zugibt, ist kein geringerer als der amtierende Bischof von Münster, Felix Genn (65). Der Oberhirte von 1,9 Mio. Katholiken in 227 Pfarreien zwischen Niederrhein, Lippe und Nordsee hat sich nicht nur einen Namen mit der Reform des Ruhrbistums Essen gemacht. Genn steht auch für einen Bischof, der nah bei den Gläubigen ist, der schwierige theologische Themen durchdenkt und für jeden verständlich formulieren kann.


Unterstützung der Eltern:

Basis für Genns Volksnähe dürfte sicher auch seine Herkunft sein: Er wuchs auf einem kleinen Bauernhof (15 ha) in Wassenach in der Vulkaneifel auf. „In diesem Dorf kam ich als Messdiener in Kontakt zur Kirche“, erinnert sich Genn an seine Jugend. Die ländliche Heimat prägte ihn, aber schon früh habe er großes Interesse an Büchern entwickelt und alles wissen wollen.


Dass er als Bauernjunge aufs Gymnasium gehen konnte, um das Abitur zu machen, war in den 1960er Jahren in der ländlichen Region eine Seltenheit, für ihn aber sprichwörtlich eine harte Schule. „Ich erinnere mich an Kommentare von Mitschülern aus der Stadt, die wirklich weh taten“, so Genn. Er habe dann beschlossen Klassenbester zu werden, berichtet er mit seinem typischen Humor. Noch heute trifft sich die ehemalige Klasse regelmäßig.


Volle Unterstützung von Anfang an gab es von den Eltern, obwohl Genn als einziger Sohn (er hat zwei Schwestern) den Hof hätte übernehmen können. Auch für seinen Berufswunsch, Priester zu werden, gab es Rückhalt.


Mit gerade einmal 26 Jahren wurde Genn zum Priester geweiht, nur zwei Jahre später begann er selbst Priester auszubilden. Über 20 Jahre war das Priesterseminar in Trier dann Genns Arbeitsschwerpunkt, bis er 1999 dort Weihbischof wurde.


2003 folgte der Ruf ins Bischofsamt: „Dass ich mal Bischof werde, hielt ich für möglich – an das Bistum Essen habe ich aber nicht zu denken gewagt“, erklärt er seine damalige Überraschung. Im Ruhrbistum setzte Genn radikale, aber dringend notwendige Reformen durch, verschlankte z. B. die Bistums­verwaltung und fasste Pfarreien zusammen. Der Ruf eines Sanierers eil­­te ihm fortan voraus.


Verständliche Worte:

Als er 2009 als Bischof ins Bistum Münster wechselte, wurde ihm die Bedeutung der Landwirtschaft klar: „Was wirklich unsere Gesellschaft prägt und stützt, ist der Mittelstand, wozu ich die Landwirt­schaft zähle“, lautet sein Urteil.


Auch zu aktuellen Themen findet Genn passende und verständliche Wor­­te: „Der Terror in Paris macht mich sprachlos. Solcher Hass widerspricht christlichen Werten zutiefst. Von Krieg spreche ich aber trotzdem nicht. Krieg ist etwas völlig anderes“, verdeutlicht der Bischof.


Zur Aufgabe der Kirche in der Flüchtlingskrise erklärt Genn: „Die Forderung des Papstes, jede Gemeinde solle eine Familie aufnehmen, ist mehr als erfüllt. Die Kirche ist da sehr aktiv.“ Zudem seien viele Menschen im Bistum freiwillig für die Flüchtlinge tätig. Der volksnahe Bischof betont dieses Engagement viel lieber, als die Arbeit seiner Kirche selbst.Christian Brüggemann

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