Seit ihr Mann vor 25 Jahren an Krebs starb, bewirtschaftet Martina Müller* den Betrieb in Baden-Württemberg allein.
Martina Müller steht wartend an der Einfahrt ihres Hofs mit Schafen, Schweinen und Ackerbau. Ihre vier Kinder hat sie hier praktisch allein großgezogen. Als ihr Mann Peter* starb, war die jüngste Tochter drei Jahre alt, der älteste Sohn zwölf. „Meine Töchter haben eine Ausbildung in der Landwirtschaft gemacht“, sagt die 57-Jährige stolz.
Die zierliche Frau hat keine Scheu, über den Tod ihres Mannes zu reden. Obwohl seitdem 25 Jahre vergangen sind, kann sie sich lebhaft an die Zeit mit ihm erinnern. Dass sie den Hof auch ohne Peter weiterführt, stand für sie immer fest. „Ich wollte es für ihn machen. Er hat mich nie darum gebeten“, sagt sie. Den Betrieb haben sie gemeinsam gegründet. Beide verband die Liebe für die Arbeit mit der Natur.
Rückblickend hätte sie die Belastung aus Trauer, Kindern und Hof ohne einen Betriebshelfer nicht durchgehalten. „Dank ihm konnte ich mich um die Kinder und mich kümmern“, sagt sie.
Drei bis vier Jahre hat die Trauer ihr Leben bestimmt. Einsam war sie in dieser Zeit nicht. „Meine Freunde waren da, sie haben mit mir aus- und durchgehalten“, sagt sie. Einfach aufgeben und alles hinschmeißen, wollte sie dennoch häufig. Durch den frühen Verlust ihrer Mutter wusste sie aber, dass sie mit der Trauer fertig werden würde.
Viele Erinnerungen sind Martina Müller geblieben. „Mein Ehering musste mir nach einem Arbeitsunfall vom Finger geschnitten werden. Sobald er repariert ist, trage ich ihn wieder“, sagt sie.-km-
*Namen von der Redaktion geändert