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Lesezeit: 3 Minuten

„Diese Kindheit verbindet“, sagt Ulrike Siegel. Sie hat die Geschichten von über 70 Bauern-töchtern und -söhnen zu Büchern gebunden.


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Vor über 18 Jahren begann die Bauerntochter und Landwirtin Ulrike Siegel, Geschichten zu sammeln. Die Kindheitserzählungen von Bauerntöchtern aus ihrer Heimat Baden-Württemberg, die sie selbst gut kannte, fasste sie in dem Buch „Immer regnet es zur falschen Zeit…“ zusammen.


Schnell zeigt sich: Das Buchprojekt wird zu ihrem Herzensthema, und die Idee ist größer als die Region. Es folgen weitere Bücher, in denen Bauerntöchter aus Nord- und Ostdeutschland berichten. „Vieles ist ähnlich, einiges unterscheidet sich stark“, sagt Ulrike Siegel.


In ihrer Stimme spürt man viel Wärme und Nähe, wenn sie über die Bücher und ihre Protagonisten spricht. Besonders bewegen sie die Erlebnisse der Frauen, die den Hof – meist unfreiwillig – verlassen haben. Ebenso nachdenklich macht sie der Band über die Müttergeneration, die in den 1930er und 1940er Jahren herangewachsen ist. „Es wird einem so sehr bewusst, wie viel diese Generation geben musste und was wir, die nachkommenden Frauengenerationen, ihnen verdanken“, fasst sie ihre Gefühle zusammen. Nur in einem Buch berichten Männer über ihre Kindheit auf dem Hof.


Warum die Frauen? „Sicherlich, weil ich selbst eine bin“, sagt Ulrike Siegel. Dabei arbeitet sie auf Augenhöhe mit ihren Protagonistinnen. Jede Bauerntochter schreibt selbst, und Ulrike Siegel verändert ihre Texte kaum. „Alles soll authentisch und autobiografisch sein. Oft reicht es schon, die Einleitung wegzulassen und der Text wird spannend“, sagt sie.


Ursprünglich verfolgte sie das Ziel, die Erlebnisse der Hofkinder dem oft verqueren, zu idyllischen oder zu schrecklichen Bild, das die Medien von der Landwirtschaft zeichnen, entgegenzusetzen. Gelungen ist ihr, die Erfahrungen einer Generation von Bauernkindern sichtbar zu machen. „Ich bitte die Frauen, aus ihrer Sicht als Kind auf ihre Kindheit zu blicken. Damit will ich nicht werten oder anklagen. Nur zeigen, wie es war“, erklärt sie.


Wir Kinder vom Hof


Das verbindende Element der Bauernhofkindheit ist offenbar stark. Aus den Buchprojekten haben sich reale Treffen der Bauernkinder mit zum Teil ganz unterschiedlichen Lebenswegen entwickelt. Sie finden einmal im Jahr in jeweils einer anderen Region Deutschlands statt. „Dort ist eine große Herzlichkeit und viel Gemeinsamkeit zu spüren“, beschreibt Ulrike Siegel.


Inspiriert von den Geschichten anderer Bauerntöchter ist aus der Herausgeberin im letzten Jahr selbst eine Autorin geworden. „Es kamen so viele Erlebnisse hoch, dass ich selbst zu Papier und Stift gegriffen habe.“ Herausgekommen ist die Autobiografie „Stallschwalben“. Beruflich arbeitet Ulrike Siegel übrigens im Büro eines Gemüsebaubetriebs in der Nähe von Heilbronn. Doch den Geschichten der Bauerntöchter gehört ihr Herz, das ist deutlich zu spüren.


kathrin.hingst@topagrar.com


Ulrike Siegel

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