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„Wir lieben das Landleben“

Lesezeit: 3 Minuten

Tina Stünzendörfer (21) führt seit Ende 2017 als Landesvorsitzende die Bayerische Jungbauernschaft e.V. mit 20000 Mitgliedern. Sie ist Landwirtstochter und Marketingexpertin. Im Verband engagiert sie sich aber vor allem in der Jugend- und Gesellschaftspolitik.


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Bei der Jungbauernschaft haben Sie sich als Sprecherin des Arbeitskreises Jugend- und Gesellschaftspolitik bisher viel mit diesen Themen auseinandergesetzt. Hat das einen besonderen Grund?


Stünzendörfer: Ich habe gemerkt, dass mich das einfach interessiert. Wir haben uns letztes Jahr intensiv mit der EU beschäftigt. Wir von der Jungbauernschaft setzen uns für Europa ein, weil es ein Garant für den Frieden ist. Wir schätzen das Europa, in dem wir heute leben, und können uns gar nicht vorstellen, dass es anders wäre.


Ein anderes Thema war die ärztliche Versorgung auf dem Land. Wir Landjugendliche lieben das Landleben, und damit das Leben auf dem Land lebenswert bleibt, muss auch die Infrastruktur dafür passen. Dazu gehört die ärztliche Versorgung, der Breitbandausbau und eine gute Verkehrsanbindung.


Mit einigen Themen ecken Sie auch an.


Stünzendörfer: Ja, unser Positionspapier „Ehe für alle“ hat uns viel Kritik eingebracht. Aber warum sollte man denn Paaren verwehren, glücklich miteinander zu sein? Wenn für gleichgeschlechtliche Paare die Hochzeit oder eingetragene Lebenspartnerschaft die Krönung ihrer Liebe ist, sollen sie das doch gerne auch machen können.


Die Jungbauernschaft hat sich letztes Jahr auch mit dem Thema Burn-out beschäftigt. Was haben Sie dabei gelernt?


Stünzendörfer: Dass viele in Führungspositionen Burn-out-gefährdet sind und deshalb die Entspannung bzw. kurze Auszeiten ganz wichtig sind. Auf unserem Arbeitskreiswochenende im März haben wir z.B. verschiedene Entspannungstechniken gelernt. Wir müssen ein Gespür dafür entwickeln, wann es zu viel wird, und dann auch Nein sagen.


Sie sind Marketingexpertin. Wie können die Landwirte ihr Image aufpolieren?


Stünzendörfer: Wir müssen die Leute viel mehr aufklären, was wir tun und warum das notwendig ist, weil die meisten Menschen nichts mehr mit der Landwirtschaft zu tun haben. Ein wichtiger Schritt wäre, die Schulbücher zu aktualisieren. Was da gelehrt wird, ist total veraltet.


Es gibt zum Glück viele Landwirte, die aktiv Aufklärung betreiben und z.B. den Kindergarten auf ihre Höfe einladen. Aber im Grunde müssen alle im Alltag Marketing betreiben. Dazu gehört z.B. sonntags keine Gülle zu fahren oder am Samstagnachmittag, wenn alle auf der Terrasse sitzen, keine Pflanzenschutzmittel auszubringen.


Es gibt zum Glück viele Landwirte, die aktiv Aufklärung betreiben und z.B. den Kindergarten auf ihre Höfe einladen. Aber im Grunde müssen alle im Alltag Marketing betreiben. Dazu gehört z.B. sonntags keine Gülle zu fahren oder am Samstagnachmittag, wenn alle auf der Terrasse sitzen, keine Pflanzenschutzmittel auszubringen.


Wie stark beschäftigt die Jungbäuerinnen und -bauern die Imagekrise?


Stünzendörfer: Das ist ein sehr großes Thema. Viele sorgen sich, dass ihr Berufszweig, den sie gewählt haben, keine Zukunft hat. Die Glyphosatdiskussion hat z.B. so weite Kreise gezogen, dass Landkreise die Ausbringung auf ihren Flächen verboten haben. Diese grundsätzlichen Verbote machen uns Angst. Denn man weiß nie, was als Nächstes verboten wird. So wird die landwirtschaftliche Praxis immer komplizierter. Das ist häufig der Grund, warum sich viele potenzielle Hofübernehmer letztlich doch für einen anderen Weg entscheiden.


Welche Berufspläne verfolgen Sie selbst?


Stünzendörfer: Ich kann mir vorstellen, den Hof zu übernehmen, will mir das aber offenhalten. In der Agrarbranche würde ich aber gerne bleiben. -do-

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