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topplus Landleben-Leserfrage

Kurz vor der Reife beginnen meine Birnen, vom Stiel an zu faulen. Was kann ich tun?

Aus dem eigenen Garten schmeckt es immer am besten! Doch was, wenn die fast reifen Birnen vom Stielansatz verschimmeln? Unsere Experten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen geben Rat.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Frage: Ich habe vor einigen Jahren einen Birnenbaum in den Garten gepflanzt. Er trägt jedes Jahr Früchte, die sich auch gut entwickeln, dann aber kurz vor der Reife vom Stiel an zu faulen beginnen. Um welche Krankheit könnte es sich dabei handeln, und was kann ich dagegen unternehmen?

Die Antwort: Auf dem ersten Foto sieht man eine verfaulende Birne. Die Art des Fäulnispilzes ist wegen der fehlenden Sporenbildung nicht zu erkennen. Die häufigste Fäulnis vor der Ernte wird durch den Pilz Monilinia fructigena verursacht. Theoretisch kommen aber auch Botrytis cinerea oder Phytophthora spp. infrage.

Im Falle von Monilinia fructigena findet die Infektion ausschließlich über Wunden statt. Eine solche Wunde in Stielnähe zeigt auch das Foto. Wunden dieser Art werden an reifenden Birnen durch Wespen oder Ohrwürmer, gelegentlich auch durch Vögel, verursacht. Im vorliegenden Bild tippe ich eher auf eine Kombination aus Wespen und Ohrwürmern.

Es gibt nur wenige Dinge, die man dagegen tun kann. Hilfreich ist die zeitige Ernte, ggf. unter Nachreife im Kühlschrank. Leimringe am Stamm mögen gegen Ohrwürmer helfen, aber dazu müsste man zweifelsfrei wissen, dass diese tatsächlich beteiligt sind.

Sinnvoll ist es grundsätzlich, verfaulte Früchte aus und unter den Bäumen zu entfernen und über die Biotonne zu entsorgen. Dadurch reduziert man die Sporenlast für das aktuelle Jahr. Ein wiederholtes Entfernen ab Ende Juni bzw. für das Folgejahr im Herbst/Winter ist ebenfalls sinnvoll.

Harmloser Birnengitterrost

Das zweite Bild zeigt den Birnengitterrost. Dieser Pilz schädigt die Früchte nicht. Auch ist der Befall für den Birnenbaum in der Regel unkritisch, außer bei sehr starkem Befall. Der Rostpilz ist heterozyklisch: Er bildet mehrjährige Infektionen an Wacholderarten, von denen etwa Ende April Sporen freigesetzt werden, die jedes Jahr die Birnen erneut befallen.

Wollte man dagegen vorgehen, müsste man entweder mit einem geeigneten Fungizid behandeln (im Haus- und Kleingarten nicht ohne Weiteres möglich), oder man müsste befallene Wacholderbüsche im Abstand von ca. 100 Metern roden.

Unsere Experten: Almut Eilers vom Gartentelefon der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Prof. Dr. Weber, Leiter des Fachgebiets Pflanzenschutz bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

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