Ï Bob Stallman (47),Reisfarmer aus Texas,ist neuer Präsident des größten USBauernverbandes American Farm Bureau Federation (AFBF).In einer Kampfabstimmung gewann Stallman die Wahl egen den seit 14 Jahren amtierenden Präsidenten Dean Kleckner (67)aus Iowa. Kleckner stand innerhalb der AFBF vor allem unter Beschuss,weil der Verband in seinem Etat für 1999 ein Defizit von mehreren Millionen Dollar ausweisen musste.Das Geld war für öffentliche Kampagnen gegen die US-Umweltbehörde (EPA)aufgewendet worden. Beobachter sehen in der Abwahl Kleckners aber auch eine politische Richtungsänderung des Verbandes.AFBF hatte 1995 zusammen mit der damaligen republikanischen Regierung unter George Bush das sogenannte Freedom to Farm-Program durchgesetzt. Damit wurden Flächenstilllegungen abgeschafft und die bisherige Preisstützung für Agrarprodukte weitgehend durch betriebliche Einkommenstransfers ersetzt.Diese sollten pro Jahr 5,7 Milliarden Dollar nicht übersteigen.Im Jahre 1999 sah sich die US-Regierung aber genötigt,direkte Subventionen in Höhe von 22,7 Milliarden Dollar auszuzahlen. AFBF plädiert nun offenbar mehrheitlich dafür,künftig über noch umfangreichere Risiko-und Ernteversicherungen ein Absinken der Preise für Getreide,Sojabohnen und Baumwolle unter ein bestimmtes Mindestmaß zu verhindern. Plötzlich,so heißt es in Berichten aus den USA,entdecken die US-Farmer neidvoll das Modell des Bäuerlichen Familienbetriebes in Europa als neues Leitbild.Wie sich die Zeiten ändern!