Immer mehr Supermärkte haben es satt, täglich große Mengen an abgelaufenen, aber noch genießbaren Lebensmitteln wegzuwerfen. Sie stellen nach dem Motto: „Zu gut für die Tonne“ sogenannte Foodsharing-Boxen auf.
Rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel wandern in Deutschland jährlich in den Müll. Viele deutsche Supermärkte und Discounter spenden bereits die unverkäuflichen Lebensmittel an Tafeln oder gemeinnützige Organisationen.
Dazu kommt jetzt ein neuer Trend: Foodsharing. In sogenannten Foodsharing-Regalen liegen die Lebensmittel, die bald oder noch am selben Tag das Mindesthaltbarkeitsdatum erreichen, im Markt kostenlos zum Mitnehmen aus.
Auch Sebastian Hauke, Betreiber eines Rewe-Markts im bayerischen Bad Brückenau, wollte nicht weiter akzeptieren, dass in den Müllcontainern seiner Filiale ständig Waren landen, die eigentlich einwandfrei und noch genießbar sind.
Der Marktbetreiber nutzt eine Gesetzeslücke aus: So ist es Supermärkten gesetzlich untersagt, Produkte mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum zu verkaufen. Die Ware zu verschenken, ist hingegen legal.
Lebensmittel werden drei Tage vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aus dem Angebot genommen und zunächst einer Tafel angeboten. Die darf nämlich laut Gesetz keine Produkte verteilen, die schon abgelaufen sind. Alles, was die Tafel nicht an Bedürftige verteilt, nimmt der Rewe-Markt zurück und dort kommt es in das ausgewiesene Regal.