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1 % bekommt 22 % Agrarsubventionen: AfD BaWü fordert Prämienobergrenze

Die AfD im baden-württembergischen Landtag beklagt den massiven Strukturwandel im Land. So gebe es heute in Baden-Württemberg 70 % weniger Bauern als noch vor 30 Jahren, von 23.000 Schweinehaltern 1999 seien 2013 nur noch 6.500 aktiv gewesen, was einen Rückgang um 72 % bedeutet, sagt Udo Stein.

Lesezeit: 3 Minuten

Die AfD im baden-württembergischen Landtag beklagt den massiven Strukturwandel im Land. So gebe es heute in Baden-Württemberg 70 % weniger Bauern als noch vor 30 Jahren, von 23.000 Schweinehaltern 1999 seien 2013 nur noch 6.500 aktiv gewesen, was einen Rückgang um 72 % bedeutet, sagt Udo Stein.

 

Und die Betriebe mit Rinderhaltung haben seinen Informationen nach in 14 Jahren um 50 % abgenommen, die Milchviehhalter im selben Zeitraum um 60 %. Insgesamt waren es 1985 noch über 130.000 Betriebe, 2013 waren nur noch 42.000 davon übrig - ein Minus von 68 %, davon deutlich mehr Nebenerwerb- als Vollerwerbsbetriebe.

 

Und auf 24 % des Ackerlandes stehe Mais. „Das bedeutet viel Gülle, wenig Unkraut, viel Erosion, große Monotonie, wenig Ökologie; eine katastrophalere Bilanz von über 50 Jahren europäischer und nationaler Agrarpolitik ist kaum vorstellbar“, so der Abgeordnete.

55 % für die 10 % Größten, 22 % für das 1 % der Allergrößten

 

Der Strukturwandel hat laut Stein nur eine Ursache: die ungerechte Verteilung des Steuergelds, aus dem die Subventionen bezahlt werden. Er zählt auf:

  • „Die 320 größten, das sind gerade mal 0,1 % aller Betriebe, bekommen über 5 % aller Zahlungen, durchschnittlich pro Betrieb eine knappe halbe Million, (486.000 Euro); viele davon sind LPG-Nachfolger in den neuen Ländern oder im Besitz von Industriellen wie z.B. dem Optiker Fielmann, der 2016 insgesamt 637.842 Euro Agrarsubventionen erhielt;
  • 22 % von den 3 Mrd., die jährlich als Flächensubvention gezahlt werden, das sind 669 Mio. Euro, gehen an die 1 % größten Betriebe, 3200 an der Zahl; diese Gruppe bekommt jährlich 132.835 Euro pro Betrieb allein über die bewirtschaftete Fläche, andere Subventionen können noch dazu kommen;
  • 55 % der 3 Mrd. Euro, gehen jährlich an die 10 % = 32.000 größten Betriebe,



  • 93 % gehen an die obere Hälfte der Betriebe, also nur 7 % an die untere Hälfte
  • so bleiben für die unteren 20 %, die 64.000 kleinsten Betriebe nur 1 % der Flächensubventionen übrig.“
Das Hauptargument für die Gemeinsame Agrarpolitik, die Einkommensstützung für die Landwirte, ist laut dem AfD-Politiker damit ad absurdum geführt, wenn der Großteil des Geldes an die von Haus aus profitablen Großbetriebe geht. Der Arbeitskreis Ländlicher Raum der AfD-Fraktion fordert daher eine sofortige Umkehr dieser Politik; eine "Obergrenze" von z.B. 150.000 Euro pro Betrieb wäre keine revolutionäre Forderung, sondern ist nach EU-Recht möglich und wird heute schon von den Ländern Belgien (Flandern), Irland, Österreich, Polen, Nordirland praktiziert, Ungarn kappt bei 176.000.


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„Deutschland hätte in 2016 mit so einer Kappung bei 150.000 Euro fast 220 Mio. Euro sparen können – die so knapp 2.000 Großbetrieben die Bilanz versüßten, ganz ohne positive Auswirkung auf die Agrarstruktur. Gleichzeitig wäre es vom EU-Recht her möglich gewesen, dieses Geld auf die kleineren Bauern umzuschichten, insgesamt hätten von den gesamt fast 5 Mrd. Flächensubventionen 28% oder knapp 1,4 Mrd. € auf die kleineren Betriebe umgeschichtet werden können.

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