Das teilt die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) mit. Die Initiative für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen habe die Liste aus dem Jahr 2005 ins Internet gestellt. Nach Nordrhein-Westfalen ist Brandenburg damit das zweite Bundesland, das diese Daten bekannt gibt. So zeige die Brandenburger Liste laut der AbL, dass einige Betriebe jährlich Beträge in Millionenhöhe erhalten und damit einen Großteil der gesamten brandenburgischen EU-Gelder abschöpfen. Der größte Zahlungsempfänger seien dabei 2005 die Berliner Stadtgüter mit über 4 Mio. Euro gewesen. Die insgesamt 13 300 ha großen Betriebe habe die Stadt aber mittlerweile verkauft und aufgeteilt. Der zweitgrößte Empfänger, die Landwirtschaft Golzow Betriebs GmbH im Oderbruch, habe mit über 2,2 Mio. ebenfalls einen erheblichen Teil der Brüsseler Prämien erhalten. Dieses Unternehmen bewirtschafte in Deutschland rund 7 000 ha. Insgesamt sollen in Brandenburg 22 Unternehmen auf Beträge von über 1 Mio. Euro kommen. Auf der anderen Seite erhielten 5 360 Betriebe (85 % aller Betriebe in Brandenburg) zusammen knapp 80 Mio. Euro. Die AbL kritisiert nun, dass sich die Zahlungen allein nach der Flächengröße bemessen. Wie viele Menschen in den Betrieben Arbeit fänden, spiele für die Höhe der Zahlungen keine Rolle. Das bedeute also einen Anreiz, Arbeitsplätze abzubauen, so die AbL-Kritik. Daher begrüßt die Arbeitsgemeinschaft die von der EU geplante Staffelung der Prämien.
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