Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die Besetzung des Zukunftsrates bekanntgegeben. Ihm gehören 49 Experten und Funktionäre, Ehrenamtliche und Unternehmern an – nur kein Vertreter der Landwirtschaft.
Das ärgert Landesbauernpräsidenten Detlef Kurreck sehr. Im NDR sagte er, er könne sich eine Zukunft ohne Landwirte nicht vorstellen. Dass keine Vertreter der Agrarbranche dabei sind, sei "ganz klar ein Fehler". Warum kein Branchenvertreter in dem Gremium sitze, könne er sich nicht erklären, sagte Kurreck. "Die Landwirtschaft gehört da rein". Die Landwirte hätten einen Anspruch auf die Zukunftsgestaltung. Bei den Themen Umwelt und Natur, Ernährung, Artenvielfalt und Rohstoffsicherung sei die Landwirtschaft gefragt - das alles gehe nur mit ihr. Kurreck meinte fast resigniert, die Landwirte seien es schon gewohnt, dass man über sie rede, aber nicht mit ihnen.
Ein Regierungssprecher sagte auf Anfrage des NDR, man habe im Zukunftsrat bewusst auf Einzelpersönlichkeiten gesetzt und bewusst auf Verbandsvertreter verzichtet. So seien auch Gewerkschaften oder Handelskammern nicht vertreten. Mit Verbänden sei die Landesregierung ohnehin in einem festen Austausch. Allerdings sei geplant, die Verbände zu einem Treffen des Zukunftsrates dazuzuladen.
Themen des Zukunftsrates sind laut dem Sender Wirtschaft, Soziales, Ökologie und Digitalisierung. Den Vorsitz haben Henning Vöpel vom Hamburger Weltwirtschaftsinstitut und Franziska Tanneberger vom Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. Weitere Personen sind Theresa Crone von "Fridays For Future" oder Felix Eichhorn, Präsident von AIDA Cruises.