Microsoft-Gründer Bill Gates fordert die reichen Länder auf, ihre Entwicklungshilfe gezielt auf die Unterstützung der 1,5 Milliarden Menschen in armen Bauernfamilien auszurichten. Gerade diese würden mit einigen der größten Risiken konfrontiert, die mit einer weiter steigenden Erderwärmung verbunden sind, sagte er der Financial Times.
Konkret geht es ihm um den Hilfsfonds „Green Climate Fund“ der Vereinten Nationen. Er rät dem Fonds, mehr Geld in die Erforschung von Saatgut zu stecken, dass hitzebeständiger ist, Dürren länger verkraftet und zugleich ertragreichere Ernten ermöglicht. „Ich würde einen großen Teil des Geldes dort hinein stecken“, sagte Gates der Wirtschaftszeitung.
Sei diese Forschung erfolgreich, habe das einen dauerhaften Effekt und verbessere die Lebensbedingungen und Chancen gerade der armen Bauern rund um die Erde langfristig. „Wenn die Forschung einmal getan ist, gibt es das Saatgut jedes Jahr.“ Gates will damit nach eigener Aussage nicht gentechnisch verändertes Saatgut propagieren, sondern lieber auf konventionellem Weg den Ernteertrag der Bauern verbessern.
Dagegen äußerte sich Gates eher kritisch über Projekte, welche die Folgen des Klimawandels eindämmen helfen sollen, aber im Grunde kontinuierlich Geld kosten. Im Gegensatz eben zur Erfindung von besserem Saatgut.
Gates' eigene Stiftung gibt dem Zeitungsbericht zufolge jährlich 100 Millionen Dollar aus für landwirtschaftlich orientierte Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt. Auch mit Vertretern des UN-Fonds hätten sich Mitarbeiter der Gates-Stiftung unlängst getroffen, um darüber zu reden.