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Bioverbände tun sich schwer mit Abschuss von Wölfen

Die deutschen Bioverbände haben sich gegen einen regelmäßigen Abschuss von Wölfen ausgesprochen. Wie der Dachverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) in einem Positionspapier erklärt, solle der sehr strenge Schutzstatus der Art „zeitnah überprüft werden“, wenn die Population weiter anwächst.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutschen Bioverbände haben sich gegen einen regelmäßigen Abschuss von Wölfen ausgesprochen. Wie der Dachverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) in einem Positionspapier erklärt, solle der sehr strenge Schutzstatus der Art „zeitnah überprüft werden“, wenn die Population weiter anwächst. Erst bei „größeren Beständen und steigenden Übergriffen auf Weidetiere sollte der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden“, zitiert die Tageszeitung taz aus dem Papier.


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Für die Ökoverbände bleibt das Thema Wolf damit heikel. Auf der einen Seite stehen sie für Arten- und Umweltschutz, auf der anderen Seite sind gerade hier viele Mitglieder Weidetierhalter bzw. die Regeln von z.B. Bioland oder Demeter schreiben Weidehaltung vor.  Diese Bauern leiden besonders unter dem Wolf und fordern Lösungen.


Um auf Sorgen dieser Mitglieder einzugehen, fordert der BÖLW in seinem Papier, dass „Vorgehensweisen für eine präventive Vergrämung entwickelt“ werden, um die „Scheu vor Weidetieren und Mensch zu erhalten“. Wenn dieses Verscheuchen nicht gelingt, müssten aber auch Wölfe getötet werden, zitiert die taz weiter. Solange keine wirksamen und praktikablen Konzepte“ zum Schutz von Herden in manchen Gebieten vorlägen, müsse der Wolf aus diesen Regionen ferngehalten werden, so der BÖLW. Er nennt als Beispiele „Deich-Regionen, Gebiete mit Wanderwegen auf Weideland, insbesondere Almen/Alpen“.


Zudem fordert der BÖLW, dass die Weideviehhalter bundesweit künftig auch die Arbeitszeit für den Schutz ihrer Tiere vor Wölfen vergütet bekommen. Greifen die Raubtiere dennoch an, sollten die Bauern auch Geld für „die bürokratische Abwicklung oder das Einfangen in Panik entlaufener Weidetiere“ erhalten. Außerdem müsse der Staat in Wolfsgebieten eine Haftpflichtversicherung für Schäden wie Verkehrsunfälle bezahlen, die durch flüchtende Weidetiere verursacht werden.


So versucht der Verband BÖLW laut der taz offensichtlich, einen Mittelweg zu finden, nämlich zwischen der Forderung etwa des Bauernverbands oder des Bauernbunds und der Position der Umweltverbände, die mit den Bio-Vertretern in agrarpolitischen Fragen verbündet sind und auf die natürliche Regulierung der Bestände setzen.


Der Naturschutzbund (Nabu) lobte das Papier überwiegend. „Viele Punkte“ habe der Nabu bereits vorher gefordert, teilte der Verband der taz mit. Die „präventive Vergrämung“ und Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht dagegen lehnte er ab.


Auch der Bauernbund Brandenburg, der ein deutlich radikaleres Durchgreifen fordert, reagiert erfreut. Nach seiner Lesart spreche sich nun auch der BÖLW für „wolfsfreie Zonen“ aus. Geschäftsführer Reinhard Jung ergänzte: „Der Wolf muss rigoros geschossen werden, sobald er sich Weidetieren nähert.“ Seine Ausbreitung bedrohe die ökologische Weidetierhaltung. „Deshalb wünsche ich mir vom BÖLW mehr Mut, die Dinge klar auszusprechen, auch wenn man sich dafür mit der mächtigen Naturschutzlobby anlegen muss“, lautet die Forderung des Bauernbunds Brandenburg.


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