Der Staatssekretär des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL), Peter Bleser, ist zu einer einwöchigen Reise nach China aufgebrochen. Im Mittelpunkt stehen die Vertiefung der Zusammenarbeit und die Lebensmittelsicherheit. Akzeptanzprobleme wie Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat er nicht.
Gleichzeitig mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hält sich auch der Parlamentarische Staatssekretär des BMEL in dieser Woche in China auf. Anders als Gabriel ist Bleser bisher auf keine Probleme mit oder Verärgerung seitens der Chinesen getroffen, berichtet das BMEL gegenüber top agrar. Gabriels Veto bei drei geplanten Übernahmen deutscher Unternehmen durch chinesische Investoren ist den Chinesen sauer aufgestoßen, so dass diese ihm für seine Reise einen gemeinsamen Auftritt mit dem chinesischen Handelsminister bei einer Wirtschaftskonferenz absagten.
Davon spürt Bleser laut BMEL bisher nichts. Dieser eröffnet derweil in Shanghai die Chinesische Internationale Lebensmittelsicherheitskonferenz (CIFSQ) mit einem Grußwort. An der Konferenz nimmt auch das zum Geschäftsbereich des BMEL zählende Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR) mit einer eigenen Veranstaltung teil, die von dessen Präsidenten, Prof. Andreas Hensel, geleitet wird. Zudem stehen laut BMEL politische Gespräche mit Vertretern der chinesischen Behörde für Lebensmittel und Arzneimittel sowie mit der Zentralverwaltung für Qualitätsüberwachung, Inspektion und Quarantäne auf dem Reiseprogramm.
In Kunming wird Bleser zusammen mit seinem chinesischen Amtskollegen, Vizeminister Qu Dongyu, eine Sitzung der bilateralen Arbeitsgruppe Agrar- und Ernährungspolitik leiten. Diese findet turnusmäßig in China statt. Die Sitzungen auf Ebene der Vizeminister tragen inzwischen wesentlich mit dazu bei, dass sich die deutsch- chinesische Zusammenarbeit im Agrarbereich in den vergangenen Jahren fest etabliert hat. Zum Abschluss der Reise des Parlamentarischen Staatssekretärs ist ein Besuch der Handelsmesse „China International Trade Fair“ vorgesehen. Die Messe gilt als die bedeutendste nationale Landwirtschaftsmesse Chinas.
Neben politischen und wirtschaftlichen Kooperationen engagiert sich Deutschland im Rahmen bilateraler Projektzusammenarbeit und pflegt den Expertenaustausch mit China, heißt es im BMEL. Deutschland stehe damit als starker Partner bereit, um Chinas Weg zu unterstützen hin zu einer nachhaltigen, umweltschonenden und modernen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion.