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Böden in Hühnerausläufen überdüngt

Freilandhaltung von Legehennen kann zu umweltschädlicher Überdüngung führen. Das sagt Prof. Jürgen Heß von der Uni Kassel/Witzenhausen. Sein Forschungsprojekt habe bestätigt, dass das Thema eine große Herausforderung sei.

Lesezeit: 3 Minuten

Freilandhaltung von Legehennen kann zu umweltschädlicher Überdüngung führen. Das sagt Prof. Jürgen Heß von der Uni Kassel/Witzenhausen. Sein Forschungsprojekt habe bestätigt, dass das Thema eine große Herausforderung sei.


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„Die Hühner neigen dazu, sich in Stallnähe aufzuhalten und dort einen bedeutenden Teil ihres Kots abzusetzen, der Stickstoff- und Phosphorverbindungen enthält. Wenn der Stall nicht oder zu selten bewegt wird, sind die Nährstoffmengen höher, als die Pflanzen im Auslauf aufnehmen können“, so Heß gegenüber der taz. Der überschüssige Stickstoff in Form von Nitrat könne ins Grundwasser gelangen.


Die von der EU-Ökoverordnung zugelassenen 170 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr seien aber nicht überschritten worden, so der Wissenschaftler weiter. Denn diese Grenze müsse laut Vorschrift nur im Durchschnitt des gesamten Betriebes eingehalten werden. „Da kompensiert in der Theorie eine nicht gedüngte Fläche eine Fläche, wo das Doppelte der 170 Kilogramm raufgekommen ist. Würde die Grenze auch pro Teilfläche gelten, also lediglich für den stallnahen Bereich, wäre man da drüber“, so Heß.


Ziel sei es nun zu verhindern, dass Nitrat ausgewaschen wird, auch wenn die formelle Grenze eingehalten wird. Denn der Ökolandbau habe schließlich den Anspruch, natürliche Ressourcen wie das Grundwasser zu schonen. Zusätzlich würden wertvolle Nährstoffe verloren gehen, wenn Nitrat ausgewaschen werde.



Heß deutete gegenüber der taz auch an, dass das Überdüngungsproblem bei größeren Anlagen größer ist: „Der optimale stationäre Stall hat einen Auslauf in zwei, besser drei Himmelsrichtungen, damit immer ein Teil des Freigeländes stillgelegt werden kann zur Begrünung und zum Anbau von Pflanzen, die Nährstoffe entziehen.“

Große Anlagen hätten aber pro Stallabteil meist nur Auslaufflächen in eine Richtung, weil sich rechts und links von ihm weitere Stalleinheiten befinden. „Dann geht es also nur nach vorne raus, zum Teil sogar mehrere hundert Meter, die dann aber nur in Stallnähe von den Tieren angenommen werden. Und je mehr Abteile ich nebeneinander habe, desto größer ist die Einschränkung.“


Er empfiehlt Mobilställe, die versetzt werden. „Ein gut bewegter Mobilstall ist die Lösung“, so der Wissenschaftler. Aber obwohl immer mehr Landwirte ihre Hühner so halten, werde es weiterhin viele stationäre Anlagen geben. „Deshalb sind wir dabei, Lösungen für solche Ställe zu erarbeiten.“


Die Ergebnisse aus den untersuchten Ökoställen sollen übrigens übertragbar auf diejenigen konventionellen Betriebe sein, die ihren Legehennen ebenfalls Auslauf gewähren. Diese herkömmlichen Freilandhalter hätten möglicherweise sogar ein größeres Problem, weil es dort mehr Betriebe mit größeren Stalleinheiten gibt.

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