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Brunner stellt 7-Punkte-Plan für bayerische Land- und Forstwirtschaft vor

Das Bayerische Kabinett hat am Dienstag auf Vorschlag von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ein 7-Punkte-Programm für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und einen "Pakt für den Privatwald" beschlossen. Alle Details lesen Sie hier...

Lesezeit: 6 Minuten

Das Bayerische Kabinett hat am Dienstag auf Vorschlag von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ein 7-Punkte-Programm für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und einen "Pakt für den Privatwald" beschlossen.

 

„Wir wollen den rund 112.000 bäuerlichen Betrieben im Freistaat weiterhin beste Zukunftsperspektiven eröffnen und ihre Wettbewerbsfähigkeit am Markt stärken“, sagte Brunner bei der Vorstellung. Leitbild bleibe auch künftig eine nachhaltige, bodengebundene, bäuerliche Landwirtschaft, die Flächen ressourcenschonend bewirtschaftet, Tiere artgerecht hält und einen Beitrag zur Energiewende leistet.

 

„Dieser integrative und umfassende bayerische Ansatz wird heute selbst über Europas Grenzen hinaus als vorbildlich und nachahmenswert angesehen“, so der Minister. Immer augenscheinlicher werde dabei, dass die strukturelle Vielfalt der bayerischen Land- und Ernährungswirtschaft kein Manko sei, sondern ganz im Gegenteil wertvolle Chancen eröffne. Umso wichtiger ist es laut dem Minister, den bewährten bayerischen Weg konsequent fortzusetzen. Sein 7-Punkte-Plan sieht dabei folgende Schwerpunkte vor.


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  1. Stärkung von Regionalvermarktung und Export, um den Absatz bayerischer Agrarprodukte und Lebensmittel weiter voranzubringen.
  2. Erhalt einer attraktiven Investitionsförderung, um die Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern.
  3. Gezielte Investitionsanreize für bodengebundene, artgerechte Tierhaltung und verstärkte Nutzung heimischer Futtermittel.
  4. Stärkung von Bildung, Beratung und Forschung im Agrarbereich, um eine zukunftsfähige Entwicklung der Betriebe sicherstellen zu können.
  5. Ausbau des Dialogs zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft, um Akzeptanz und Verständnis zu verbessern. 
  6. Einrichtung eines flächendeckenden Netzes an „Grünen Zentren“, um den Menschen im ländlichen Raum zentrale Anlaufstellen bieten zu können.
  7. Praxisgerechte Umsetzung der EU-Agrarpolitik und Ausrichtung der Agrarförderung an Herausforderungen wie Umwelt- oder Klimaschutz.



Garant für die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Land- und Ernährungswirtschaft ist dem Minister zufolge der dauerhafte Erfolg der bayerischen Premiumprodukte sowohl auf den Wochen- als auch auf den Weltmärkten. Um den Bürgern die Entscheidung für regional erzeugte Produkte zu erleichtern, setzt der CSU-Politiker auf die rasche Einführung weiterer Bayerischer Regionalsiegel und deren gezielte Platzierung in Supermärkten und Einzelhandel. Die erfolgreichen Bauernmarktmeilen in München und Nürnberg will der Minister auch auf andere Städte ausdehnen. Besonders unterstützt werden sollen auch die zahlreichen Regionalinitiativen im Freistaat, damit heimische Produkte möglichst ohne Umwege zu den Verbrauchern gelangen können.

 

Um bei Bio-Lebensmitteln unabhängiger von Importen zu werden, peilt Brunner bis 2020 eine Verdoppelung der Ökoproduktion im Freistaat an. Und eine Exportoffensive soll dafür sorgen, dass die weltweit geschätzten bayerischen Agrarprodukte neben den klassischen Märkten in Europa zunehmend auch in Staaten wie China, Indien, die Arabischen Emirate, Vietnam oder der Türkei ihre Abnehmer finden.


Basis- und Premiumförderung für artgerechte Tierhaltung


Weil Themen wie artgerechte Tierhaltung und Anpassung an den Klimawandel immer wichtiger werden, will der Freistaat die Landwirte auch hierbei gezielt unterstützen. So wird es bei der einzelbetrieblichen Investitionsförderung künftig eine Basis- und eine Premiumförderung geben. Die Basisförderung soll Anreize zur Verbesserung von Struktur und Arbeitswirtschaft schaffen, die Premiumförderung Zusatzleistungen bei Tierhaltung und Umweltschutz honorieren.

 

Um die Abhängigkeit von oft gentechnisch veränderten Futtermitteln aus Übersee zu verringern, will der Minister seine Initiative zum verstärkten Anbau heimischer Eiweißpflanzen weiterführen. Und weil eine professionelle Aus- und Fortbildung, eine fundierte Beratung und eine angewandte Forschung mit raschem Wissenstransfer in die Praxis das Fundament für eine dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit sind, bleiben diese Bereiche für Brunner ein Schwerpunkt der bayerischen Agrarpolitik.


Familienbetriebe bei EU-Agrarreform gezielt unterstützen


Auch bei der Umsetzung der EU-Agrarreform wird sich die Staatsregierung laut Brunner mit allen Kräften dafür einsetzen, dass den bäuerlichen Familienbetrieben möglichst günstige Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. „Wir brauchen in der EU-Agrarpolitik eine gezielte Unterstützung für die bäuerliche Landwirtschaft, keine Gleichmacherei“, so der Minister. Deshalb werde der Freistaat alle Möglichkeiten nutzen, um die Förderpolitik konsequent auf die Bedürfnisse der bayerischen Betriebe und Herausforderungen wie Umwelt- und Klimaschutz auszurichten.

 

Das neue Bayerische Kulturlandschaftsprogramm wird laut Brunner künftig auf fünf Säulen ruhen: dem Klima-, Boden- und Wasserschutz, der Biodiversität und Artenvielfalt, der Kulturlandschaft sowie der Weidehaltung und dem Ökolandbau. „Bayern ist Vorreiter in der Agrarumweltpolitik. Wir werden alles daran setzen, diese Position weiter auszubauen“, so der Minister.


Waldpakt mit neuen Förderanreizen für zukünftigen Mischwald


Darüber hinaus stellte Brunner einen "Pakt für den Privatwald" vor. Die Staatsregierung will dabei den Aufbau stabiler und widerstandsfähiger Mischwälder in Bayern beschleunigen und die in kleinen Privatwäldern noch „schlummernden“ Holzvorräte mobilisieren.

 

Dazu will das Land neue Förderanreize für die privaten Waldbesitzer schaffen und ihre Selbsthilfeeinrichtungen stärken. Dem Minister zufolge erschweren die im Privatwald oft geringen Besitzgrößen von durchschnittlich 2 ha ein zügiges Vorankommen beim Umbau gefährdeter Nadelwälder in klimatolerante Mischwälder. Gleichzeitig steigt durch Erbfolge beständig die Zahl „urbaner“ Waldbesitzer, die mangels räumlicher Nähe, Zeit, Ausrüstung und Fachwissen ihre Wälder nicht mehr selbst bewirtschaften können.

 

„Wir müssen wirksame Bewirtschaftungsanreize schaffen und die Zusammenarbeit mit den Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen verbessern“, sagte Brunner. Nur so könne man die ehrgeizigen Ziele erreichen, bis zum Jahr 2020 rund 100.000 ha Waldfläche in zukunftsfähigen Mischwald umzubauen und die Rohstoffversorgung der gerade im ländlichen Raum so bedeutenden Holzwirtschaft dauerhaft zu sichern.

 

Nach Aussage des Ministers sollen die forstlichen Förderprogramme ab Januar attraktiver und unbürokratischer gestaltet werden, um vor allem die Besitzer kleinerer Privatwälder zu animieren, ihre Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Dabei sollen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen. So soll etwa das neue bayerische Standort-Informationssystem (BaSIS) mit seiner flächendeckenden Risikobeurteilung der Baumarten genutzt werden, um fundierte Anbauempfehlungen aussprechen zu können. Bei der Pflanzung und natürlichen Verjüngung von Wäldern gibt es künftig für standörtlich geeignete, klimataugliche Laubbaum- und Nadelbaumarten finanzielle Zuschüsse.

 

Wo der Umbau der Wälder am dringlichsten ist sowie bei Kleinflächen sollen Förderzuschläge zusätzliche Bewirtschaftungsimpulse verleihen. Zudem soll über Förderanreize auch die Erschließung von bisher kaum zugänglichen Waldflächen vorangebracht werden, um Waldumbau und Waldpflege überhaupt erst zu ermöglichen. (ad)

 

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