Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt wird als Verlierer der Personalrochade bei der CSU gehandelt. Sein möglicher Einzug in das nächste Bundeskabinett steht damit in Frage.
Gestern hat der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer (67) angekündigt, dass er 2018 entgegen früherer Äußerungen erneut für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren wird. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (60), bislang einer der Nachfolgekandidaten Seehofers, soll die CSU nach dem Willen des Parteiverstands als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf 2017 führen. Herrmann wird im Falle eines Wahlsiegs der Union auch als Ministerkandidat für das nächste Bundeskabinett gehandelt. Das könnte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (59) zum großen Verlierer des angekündigten Stühlerückens machen.
Schmidt kommt wie Herrmann aus Mittelfranken und wäre dann nach dem Regionalproporz der Partei "einer zu viel". Dass zwei Minister aus dem gleichen CSU-Bezirk kommen, halten Beobachter für nahezu ausgeschlossen. Auch als stellvertretender CSU-Vorsitzender stünde Schmidt dann auf der Kippe, heißt es in München. Endgültig entscheiden wird die CSU über ihre Bundestagsliste in der Aufstellungsversammlung am 6. Mai 2017.