Copa und Cogeca hat am Montag bei einem Forum die Wichtigkeit des Handels für die Landwirtschaft und die Notwendigkeit fairer Regeln für die Aufrechterhaltung eines dynamischen Marktes hervorgehoben.
„Der EU-Milchsektor mit seinen mehr als 1,2 Millionen Beschäftigten und einer Million Landwirten ist wichtig für die Schaffung von Wachstum und Beschäftigung“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Milch“ von Copa-Cogeca, Mansel Raymond, in Genf. „Wir werden in Zukunft mehr Milch erzeugen müssen, um der wachsenden Nachfrage außerhalb Europas nachkommen zu können. Diese soll mittel- bis langfristig um 2,1 % steigen."
Die treibende Kraft für diesen Anstieg ist seiner Ansicht nach die wachsende Nachfrage nach Käse und Magermilchpulver. "Wenn EU-Milcherzeuger in der Lage sein sollen, diese Nachfrage zu befriedigen, brauchen wir faire Handelsregeln zur Wahrung eines dynamischen Marktes. Um Märkte zu öffnen, dürfen wir uns nicht nur auf Zollsenkungen konzentrieren, sondern auch auf den Abbau unnötiger Bürokratie und nichttarifärer Handelshemmnisse", sagte Raymond.
Er betonte, dass die WTO sanitäre und phytosanitäre Handelshemmnisse beseitigen müsse, die oftmals auf keiner wissenschaftlichen Grundlage beruhen und die Exporte blockieren. Des Weiteren müsse man sicherstellen, dass das EU-System der geografischen Angaben, das Käsespezialitäten vor Nachahmungen schützt, anerkannt und geschützt wird.“
Copa-Cogeca-Generalsekretär Pekka Pesonen äußerte, dass die Welthandelsliberalisierungsgespräche (WTO) eine einzigartige Gelegenheit für die Agrargemeinschaft darstellten, um landwirtschaftlichen Handel und faire Handelsregeln umfassend anzugehen. „Es geht hier nicht nur um Landwirtschaft, sondern um Entwicklung, Wachstum und Arbeitsplätze."
Die EU hatte sich im Jahr 2008 in Hong Kong dazu verpflichtet, ab dem Jahr 2009 nicht mehr auf Erstattungen für Agrarexporte zurückzugreifen. Aber von Seiten anderer Handelspartner, die auch unterschiedliche Arten von Exportstützung nutzen, müssten ähnliche Verpflichtungen eingegangen werden. „Da wir weltweit keine positive Entwicklung feststellen können, fordern wir weitere Verpflichtungen von WTO-Mitgliedern zu internen Beihilfen. Wir müssen die zum Stillstand gekommene Runde der Welthandelsgespräche wieder in Gang bringen. Sie können nicht durch bilaterale Handelsgespräche ersetzt werden, vor allem weil das, worauf man sich in bilateralen Abkommen geeinigt hat, schlussendlich in ein allgemeines WTO-Abkommen einbezogen werden muss“, mahnte er.