Der europäische Bauernverband Copa setzt sich für die Gleichberechtigung von Frauen in der Landwirtschaft ein. Die Vorsitzende des Landfrauenausschusses von Copa, Willemien Koning-Hoeve, sagte bei der Vorstellung der Verbandsvision in Brüssel: „Obwohl Frauen einen höheren Bildungsgrad haben, bestehen nach wie vor Unterschiede im Hinblick auf Lohn, Rente und Betriebsinhaberschaft. Im Allgemeinen beträgt der Unterschied bei der Rente 41,1 %, in ländlichen Gebieten kann er sogar noch 10 % höher ausfallen. 29 % aller BetriebsleiterInnen sind Frauen und ihre Betriebe sind tendenziell 40 % kleiner als die von männlichen Betriebsleitern.“
„Frauen sind ehrgeizig und die Rolle der Frauen ist von enormer Bedeutung für das Überleben von Familienbetrieben, die die EU-Landwirtschaft nach wie vor prägen“, so die Vorsitzende weiter. Frauen würden nahezu die Hälfte der Gesamtbevölkerung in ländlichen Gebieten ausmachen, doch in einigen EU-Ländern hätten mitarbeitende Ehefrauen weder eine Sozial- noch eine Berufsunfallversicherung.
"In der Landwirtschaft tätige Frauen möchten besseren Zugang zu Ausbildung, beruflicher Bildung und neuen Fähigkeiten, um sich ermutigt zu fühlen, unternehmerische Initiativen zu entwickeln und ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft zu steigern. Außerdem brauchen diese Frauen auch Zugang zu Einrichtungen und Dienstleistungen: die Arbeitszeit beträgt sieben Tage in der Woche und Maßnahmen wie Senioren- und Kinderbetreuung sowie Vertretung im Krankheitsfall müssen ohne große Umstände ergriffen werden können; zudem würde der Zugang zu Dienstleistungen wie Breitband zur Überwindung der Isolation in ländlichen Gebieten sowie zu Lebensstandards, die stärker denen im urbanen Raum entsprechen, beitragen,“ fügte sie hinzu.
Die Vorsitzende bat um die Unterstützung der Bauernverbände, der Europäischen Kommission, der Mitglieder des Europäischen Parlaments und der nationalen Behörden für die Arbeit an den sechs Punkten dieser strategischen Vision zur Stärkung des Status von Landwirtinnen.