Einführung eines "Bundesprogramms Regionalvermarktung" diskutiert
Anlässlich des 6. Bundestreffens der Regionalbewegung diskutierten über 100 Teilnehmer am vergangenen Wochenende in Jülich-Barmen/NRW die Einführung eines „Bundesprogrammes Regionalvermarktung“.
Anlässlich des 6. Bundestreffens der Regionalbewegung diskutierten über 100 Teilnehmer am vergangenen Wochenende in Jülich-Barmen/NRW die Einführung eines „Bundesprogrammes Regionalvermarktung“. Damit soll dem steigenden Bedürfnis der Verbraucher nach glaubwürdigen regionalen Produkten Rechnung getragen und kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Regionalvermarktungsinitiativen die dafür notwendigen Rahmenbedingungen ermöglicht werden.
Gemeinsam mit Mitgliedern aller im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien erörterte der 1. Vorsitzende des Bundesverbandes der Regionalbewegung, Heiner Sindel, Möglichkeiten einer Ausgestaltung eines solchen Programmes. „Eine Regionalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft kann nur mit angemessener Unterstützung der Politik erfolgen. Es gilt, das enorme Potenzial zur Stabilisierung sowie zum Aufbau regionaler Wirtschaftskreisläufe zu nutzen“, betont er.
„Wichtig ist der enge Schulterschluss mit der Bio-Branche auf Bundesebene, um gemeinsam Synergieeffekte für unsere Mitglieder in den Regionen zu nutzen“, so Sindel. Auch Bioland-Präsident Jan Plagge habe seine Unterstützung bei der Entwicklung eines „Bundesprogrammes Regionalvermarktung“ auf der Bundestagung zugesagt.
Anschließend wurde intensiv über eine Förderung zum Aufbau regionaler Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen diskutiert. Es gehe darum, im Rahmen eines „Bundesprogrammes Regionalvermarktung“ Modellprojekte für eine funktionierende Nahversorgung durchzuführen, Netzwerkbildung unter den Regionalinitiativen zu forcieren und vor allem die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungsketten vom Erzeuger über die Verarbeitung und Vermarktung bis hin zum Verbraucher in Form von Bewusstseinsbildung und Aufklärung voranzutreiben.
Viel Zuspruch erhielt das Konzept eines „Regional-TÜVs“, das in Form eines „Regionalsiegels“ glaubwürdig arbeitende Regionalinitiativen und kleine sowie mittelständische Unternehmen auszeichnen kann. Dieses Konzept wurde vom Bundesverband der Regionalbewegung entwickelt und soll im Laufe des Jahres gemeinsam mit den Initiativen im Bundesgebiet und dem Lebensmittelhandwerk ausgearbeitet werden.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Bundestagung war der Startschuss zur Vernetzung der verschiedenen Dorfladen-Systeme in Deutschland. Die Initiatoren der DORV-Zentren (Dienstleistung und Ortsnahe Rundum Versorgung) sowie die Regionalbewegung wollen nun in einer Arbeitsgruppe mit weiteren Akteuren im Bundesgebiet die systematische Ausweitung der Nahversorgungssysteme bearbeiten. (ad)
Die Redaktion empfiehlt
-
Emissionsregeln für Tierhalter: Özdemir für Schwellenwert von 300 Großvieheinheiten
-
Tierwohl: Hoher Preis für politisches Kalkül
-
Östliche EU-Staaten schlagen Alarm wegen zollfreier Ukraine-Importe
-
Scholz will das EU-Mercosur-Abkommen forcieren
-
Prof. von Witzke: "Positive Bewertung des Ökolandbaus fußt auf falscher Methode“
-
Tierwohl: Hoher Preis für politisches Kalkül
-
EU-Kommission genehmigt Özdemirs Tierhaltungskennzeichnung
-
Gesetzentwurf: Ausstieg aus herkömmlichen Biokraftstoffen schon ab 2024
-
Milchpreiszuschläge: Lohnt sich die Umstellung auf Tierwohlmilch überhaupt?
-
Langzeitkosten: Ökolandbau bei Umwelt- und Klimawirkungen dem konventionellem überlegen