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topplus Weltweite Getreideversorgung

Entwicklungsministerin Schulze fordert eine Umorientierung zu Brotgetreide

Entwicklungsministerin Svenja Schulze sagt einen höheren Beitrag Deutschlands zum UN-Welternährungsprogramm zu. Langfristig ist sie für einen Abbau der Tierbestände und weniger Biosprit.

Lesezeit: 2 Minuten

Deutschland wird angesichts der hohen Getreidepreise seinen Beitrag zum UN-Welternährungsprogramm aufstocken. Das bestätigte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Ich habe dafür zusätzliche Mittel beantragt, und der Bundeskanzler hat diese Hilfen beim G7-Treffen vergangene Woche auch bereits angekündigt“, sagte sie.

Vor dem Hintergrund der Folgen des Ukraine-Krieges auf die Welternährung spricht sich Schulze für ein Umdenken in der Landwirtschaft und beim Lebensmittelkonsum aus. „Wir müssen verhindern, dass wegen stark steigender Getreidepreise noch mehr Menschen Hunger leiden“, so Schulze. Sie spricht sich für Veränderungen beim Getreideverbrauch ein. „Getreide gehört zuallererst auf den Tisch – und zwar ohne den Umweg über den Futtertrog“, sagte Schulze weiter.

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Weniger tierische Produkte in den reichen Ländern

Sie wolle niemandem Vorschriften beim Essen machen. „Es würde der Getreideversorgung in Entwicklungs- und Schwellenländern mittel- und langfristig sehr helfen, wenn wir in den reichen Ländern weniger tierische Produkte essen würden“, so Schulze.

Wenn in Deutschland die Schweinefleischproduktion um 30 % verringert würde, wäre eine Ackerfläche von 1 Mio. Hektar frei, etwa einem Zehntel der Ackerfläche in Deutschland, rechnet Schulze. Darauf könnte man dann 5 Mio. t Getreide anbauen. Das würde aus Schulzes Sicht längerfristig die Versorgungslage verbessern.

Schulze fordert, Spielräume beim Biosprit zu prüfen

Zudem forderte Schulze in dem Interview, Spielräume für schnellere Anpassungen beim Einsatz von Biokraftstoffen zu prüfen. „Als Umweltministerin habe ich den Einsatz von Mais und Getreide im Tank klar begrenzt, Vorgaben für den Einsatz von Reststoffen verschärft und zugleich den Schwerpunkt auf Elektromobilität gelegt“, sagte Schulze. Im Tank seien Mais und Getreide in diesen schwierigen Zeiten am schlechtesten aufgehoben, so Schulze weiter.

Für die Biogasproduktion räumte Schulze ein, dass es kurzfristig nötig sein werde, auch Mais zu brauchen, um Teile des russischen Erdgases mit heimischem Biogas zu ersetzen.

Biodiversität soll nicht in den Hintergrund rücken

Die ehemalige Umweltministerin warnte davor, die Stilllegungspläne zur kommenden EU-Agrarreform in Frage zu stellen. „Ich sehe mit großer Sorge, dass die Biodiversität in den Hintergrund rückt und manche versuchen, die begonnene Agrarwende zurückzudrehen“, sagte sie.

Die Landwirtschaft müsse nachhaltiger und resilienter werden. „Das ist kein Luxus, den man verschieben kann, sondern das ist aktive Krisenprävention für die Zukunft“, so Schulze.

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