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Erster Digital Day in Obertraubling bei Regensburg

Der Traktor fährt zentimetergenau übers Feld, der Düngerstreuer düngt präzise je nach Bodenbeschaffenheit, die Drohne bekämpft Schädlinge aus der Luft: Szenarien wie diese sind Realität. Beim „Digital Day“ der BayWa in Obertraubling drehte sich deshalb alles ums fahren, säen, düngen und ernten via Satellit und Software

Lesezeit: 4 Minuten

Der Traktor fährt zentimetergenau übers Feld, der Düngerstreuer düngt präzise je nach Bodenbeschaffenheit, die Drohne bekämpft Schädlinge aus der Luft: Szenarien wie diese sind inzwischen Realität. Beim „Digital Day“ der BayWa in Obertraubling drehte sich deshalb alles ums fahren, säen, düngen und ernten via Satellit und Software. Über 200 Gäste aus der Branche waren in die Bahnhofstraße 10 gekommen, um sich über die digitale Entwicklung in der Landwirtschaft zu informieren.

 

Wie hat die Digitalisierung die Landwirtschaft verändert?


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Über seine Erfahrungen mit der Digitalisierung berichtete Klaus Münchhoff in seinem Vortrag. Der Landwirt und Leiter eines Harzer Großbetriebs mit 950 ha Ackerbau und 100 ha Wald arbeitet seit mehr als 15 Jahren digital gestützt und gilt als Pionier bei der praktischen Anwendung von Smart Farming.


„Wir haben in unserer Region häufig inhomogene Böden. Bei der Bewirtschaftung größerer  Ackerschläge kam sehr schnell die Frage auf, wie wir die kleinräumigen Unterschiede der Flächen ausgleichen können“, blickt Münchhoff auf die Anfänge zurück.


Sein Betrieb entwickelte auf Basis von Luftbildern, Bodenschätzungsdaten, elektrischer Leitfähigkeitsmessung, Talking-Fields-Basiskarten und Ertragskarten eine Hofbodenkarte, die wichtige Daten zur Bodenbeschaffenheit liefert. Die Karte dient als Grundlage für die Bodenbeprobung, die Grunddüngung und die Aussaat auf der Teilfläche. „Zusätzlich nutzen wir einen Stickstoffsensor. Dieser erkennt den aktuellen Stickstoffbedarf der Pflanze, so dass wir gezielt Stickstoff genau in der Menge zuführen, wie sie die Pflanze benötigt.“


Beide Verfahren sind mit nicht unerheblichen Investitionskosten verbunden, betont Münchhoff. Dennoch spare sein Betrieb deutlich Dünger, Kalk, Treibstoff und Arbeitszeit ein. Sein Fazit: „Es rechnet sich für unseren Betrieb.“

 

Hannes Schallermayer ist Nebenerwerbs-Landwirt aus Dachau und Software-Entwickler bei der BayWa Tochter FarmFacts GmbH, daneben leitet er ein Team für Standardisierung in der Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF). Die AEF ist ein internationales Expertengremium, dem 230 Firmen aus aller Welt angehören. Sie prüft und zertifiziert landwirtschaftliche Systeme wie zum Beispiel ISOBUS-Funktionen herstellerunabhängig.


Schallermayer spannte in seinem Vortrag einen großen Bogen von den vielfältigen digitalen Services, die heute verfügbar sind, bis hin zu den technischen Ansätzen der Zukunft. Neben der rein betriebswirtschaftlichen Bewertung würden auch Faktoren wie Zeitersparnis, Arbeitsqualität und Arbeitserleichterung immer wichtiger. Spurführungssysteme und Section-Control-Systeme würden inzwischen mehr und mehr Standard bei den Landwirten, weiß Schallermayer im Hinblick auf die Haupterwerbslandwirte ab etwa 100 Hektar Fläche – „Tendenz steigend“. Etwa 15 bis 25 Prozent dieser Zielgruppe in Nieder- und Oberbayern würden sich inzwischen auch mit weiterführender Präzisionstechnik, wie zum Beispiel die Applikationskarte, beschäftigen und seien bereit, dafür Geld zu investieren.

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde an den 13 Infoständen die ganze Bandbreite dessen gezeigt, was bei Smart Farming heute technisch möglich ist. Mit dabei: die Technologie-Partner der BayWa, allen voran die BayWa Töchter FarmFacts GmbH und Vista GmbH sowie die Lieferanten AGCO, Rauch, Horsch, Trimble und Fritzmeier. Es bot sich ein facettenreiches Bild der digitalen Landwirtschaft mit diesen Schwerpunktthemen:

 

Teilflächenspezifische Düngung

Sie ermöglicht die bedarfsgerechte Düngung, exakt ausgerichtet auf die Bodenbeschaffenheit und den Bedarf der Pflanze auf den einzelnen Teilflächen eines Ackers.


Automatische Lenksysteme

Sie führen mit Hilfe von GPS die Maschinen zentimetergenau und ohne Spurüberlappung über das Feld.


Telemetrie-Systeme

Sie zeichnen auf, wo sich eine Maschine gerade befindet, wie weit und wie lange sie gefahren ist, welche Flächen sie bearbeitet, und vieles mehr.


Maiszünslerbekämpfung per Drohne

Biologische Schädlingsbekämpfung: Drohnen werfen über befallenen Flächen die Eier von Schlupfwespen ab, die die Maiszünsler parasitieren und vernichten.


Talking-Fields-Basiskarten

Satelliten von ESA und NASA erfassen kontinuierlich und global Daten wie Bodenfeuchte, Dürren oder Grundwasserstände. Diese Informationen werden ausgewertet und in so genannte Talking-Fields-Karten „übersetzt“. Diese treffen Aussagen zum Beispiel zu Fruchtbarkeit, Chlorophyllgehalt, Wassergehalt und Reifezustand der Pflanzen auf dem Feld und bilden die Grundlage für die bedarfsgerechte Bewirtschaftung eines Ackers und seiner Teilflächen.

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