Zu viel Dünger!
EU-Agrarkommissar prangert hohen polnischen Düngerverbrauch an
Der EU-Agrarkommissar kritisiert die zu hohe Düngernutzung in seinem Heimatland Polen. Erst im April hatte die EU-Kommission Düngerbeihilfen für die polnischen Landwirte abgesegnet.
Im Verhätnis zu den erzielten Erträgen brauchen die polnischen Landwirte zu viel Dünger. Das hat EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski mit deutlichen Worten angeprangert. Wie der Brüsseler Agrarchef in der vergangenen Woche (23.5.) auf Twitter berichtete, lag der durchschnittliche NPK-Düngerverbrauch im Jahr 2019 in seinem Heimatland bei 135 kg je Hektar. Im selben Jahr habe sich der Ertrag der Landwirte im Schnitt aber nur auf 36 dt/ha belaufen.
Im Vergleich zu fünf anderen EU-Mitgliedstaaten sei Polen hier das Schlusslicht, stellte Wojciechowski klar. Den vorliegenden Zahlen zufolge sei in Deutschland zwar mit 117 kg/ha auch eine relativ hohe NPK-Menge ausgebracht worden. Die Erträge hätten allerdings dort mit 69 dt/ha beinahe doppelt so hoch gelegen. Die Landwirte in Dänemark erreichten die exakt selbe Ertragsmenge wie ihre Berufskollegen in Deutschland, setzten dafür allerdings nur 98 kg NPK-Dünger auf den Hektar ein.
Geringer Verbrauch Rumänien
Frankreich und Italien erzielten laut den Angaben mit 109 kg/ha und 71 kg/ha Erträge von jeweils 75 dt/ha und 53 dt/ha. Umgekehrt ist das Verhältnis in Rumänien, wo 2019 dem Agrarkommissar zufolge bei einem Durchschnittertrag von 55 dt/ha nur 38 kg NPK-Dünger eingesetzt worden sind. Wojciechowski kritisierte, dass sein Heimatland bei den höchsten Düngermengen die niedrigsten Erträge erziele. „Es gibt in Polen ein Problem mit der Wirksamkeit der Düngung, das einer Analyse bedarf“, so der Agrarkommissar.
Düngerbeihilfe für polnische Landwirte
Erst Mitte April hatte die EU-Kommission ihre Zustimmung für staatliche Beihilfen Polens zum Düngerkauf im Umfang von umgerechnet rund 836 Mio Euro gegeben. Zuvor waren zwei Anträge der Regierung in Warschau wegen Formfehlern zurückgewiesen worden. Die genehmigten Hilfen werden im Rahmen des Programms zur Unterstützung des Agrarsektors gegen die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgezahlt.
Mit Material von AgE
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