Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) hat die EU‑Kommission aufgefordert, eine Generaldirektion für Nahrungsmittel einzurichten. Sie soll sich für gerechtere Bedingungen am Lebensmittelmarkt einsetzen. Außerdem soll sie für eine Kultur der besseren Wertschätzung von Lebensmitteln werben.
Mit dieser Generaldirektion könnte die Nahrungsmittelpolitik der Europäischen Union umfassender gestaltet werden, erklärte der zuständige Berichterstatter Peter Schmidt in Brüssel. Der EWSA halte die gegenwärtigen Rahmenbedingungen für nicht ausreichend, um in diesem Bereich eine nachhaltige Politik umzusetzen.
Nach Schmidts Worten fehlt es vor allem an gerechten Bedingungen am Lebensmittelmarkt. Zudem sei es notwendig, dass die Verbraucher den Wert von Nahrungsmitteln besser verinnerlichten. Dafür muss nach Ansicht des EWSA die „Kultur für eine bessere Wertschätzung von Nahrungsmitteln“ gestärkt werden. Dazu sollte es mehr Verbindungen zwischen den Produzenten und den Konsumenten geben, so der Berichterstatter. Vor allem fehle es an Kohärenz zwischen den verschiedenen Bereichen der Nahrungsmittelpolitiken.
Erforderlich sei auch die Umsetzung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs), wodurch gerechtere Preise für die Landwirte realisiert werden könnten. Außerdem sollten die regionalen Strukturen durch kürzere Wertschöpfungsketten gestärkt werden, betonte Schmidt. Darüber hinaus habe das EWSA-Plenum von der Europäischen Kommission einen Aktionsplan für nachhaltige Lebensmittel verlangt. Problematisch sei zudem der immer noch hohe Grad an Lebensmittelverschwendung in der Gemeinschaft. Innerhalb der Union würden pro Jahr 88 Mio. t Nahrungsmittel im Wert von 143 Mrd. Euro vernichtet.
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