Der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt scheidet nach knapp 31 Jahren aus dem Bundestag aus. Der CSU-Politiker verzichtet auf eine erneute Kandidatur im Wahlkreis Fürth/Neustadt an der Aisch, dessen Direktmandat er bislang stets gewonnen hatte.
Am 1. August dieses Jahres tritt der 63-Jährige stattdessen sein Amt in Sarajewo als Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina an. In dieser Funktion hat er die Aufgabe, über die Einhaltung des nach dem Völkermord von Srebrenica geschlossenen Friedensvertrages von Dayton zu wachen.
Schmidt hatte im Februar 2014 die Nachfolge des Kurzzeit-Ministers Dr. Hans-Peter Friedrich an der Spitze des Bundeslandwirtschaftsministeriums übernommen. Nach der Bundestagswahl 2017 und dem Verzicht der CSU auf die Besetzung des Agrarressorts war der Jurist aus der Bundesregierung ausgeschieden, der er seit 2005 angehört hatte.
Zunächst war er acht Jahre Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium gewesen, bevor er Ende 2013 ebenfalls als Staatssekretär in das Bundesentwicklungsministerium gewechselt war.
Schmidt hatte ursprünglich geplant, eine weitere Legislaturperiode im Bundestag zu bleiben. Er sei jedoch nach Gesprächen unter anderem mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder zu dem Schluss gekommen, dass die Aufgaben in dem künftigen Amt angesichts der aktuell angespannten internationalen Lage und nicht planbarer neuer Herausforderungen mit einer Fortführung der Abgeordnetentätigkeit nicht zu vereinbaren seien.