Seit heute ist "Die Faire Milch" einiger BDM-Mitglieder in rund 1 200 Rewe- und 300 Tegut-Filialen in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen im Handel. Zunächst kommt nur eine H-Milch mit 1,8 oder 3,8 % Fettanteil in die Läden, die von rund 120 molkereiunabhängigen Milchbauern aus diesen drei Bundesländern nach bestimmten Kriterien produziert wird. Kosten soll sie 89 bzw. 99 Cent pro Liter, berichtet die Südwestpresse. "Die Faire Milch" wird durch die vor zehn Jahren gegründete Milchvermarktungs-GmbH (MVS) mit Sitz in Freising vertrieben. Langfristig plant die MVS den Verkauf der "fairen Milch" auch in anderen Bundesländern sowie eine Ausweitung der Produktpalette. "Es ist ein vollkommen neues Konzept", sagt Jakob Niedermaier, Geschäftsführer der MVS, auf Anfrage der Zeitung. Zum einen bekomme der Milchlieferant 40 Cent pro Liter Milch. Zum anderen garantierten die Bauern, dass die Milch etwa gentechnikfrei sei. Und zum Dritten verpflichteten sich die Bauern darüber hinaus, etwas für die Umwelt zu tun. "Das kann beispielsweise der Erhalt einer Obstbaumwiese sein", erklärt Niedermaier. Der übliche Marktablauf werde auf den Kopf gestellt. "Denn die Bauern entscheiden selbst über die Qualitätsanforderungen, den Verkaufspreis und die Milchgeldauszahlung." Produziert werde die Milch im Moment von einer Privatmolkerei in Schlüchtern (Immergut, Molkerei A. Ziegler). Niedermaier hofft jedoch, dass sich noch andere finden. "Der Weg von den Bauern zur Molkerei soll nicht zu weit sein." Anfragen interessierter Milchbauern gebe es mehr als genug. Das Problem seien jedoch die Molkereien, die meist nicht im Auftrag der BDM-Bauern produzieren wollten. Kommende Woche soll dazu ein neuer Versuch in Freiburg bei der Breisgaumilch unternommen werden.

Übrigens: Auf der Homepage www.die-faire-milch.de stellt der BDM die einzelnen Lieferanten und ihre Höfe vor...

Weitere Details zur Fairen Milch erklärte Karl Karrer vergangene Woche in Berlin: BDM: Aussichten schlecht (15.1.2010)