Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Das hat das norwegische Nobelkomitee in Oslo heute Mittag bekannt gegeben. Die UN-Organisation wird unter anderem für ihre Bemühungen im Kampf gegen den Hunger sowie ihren Beitrag zur Verbesserung der Friedensbedingungen in Konfliktgebieten ausgezeichnet.
Das WFP reagierte auf die Auszeichnung überrascht und dankbar: „Die Auszeichnung des UN World Food Programme (WFP) mit dem Friedensnobelpreis ist eine bewegende Anerkennung unserer Mitarbeiter*innen, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um fast 100 Millionen hungernde Kinder, Frauen und Männer auf der ganzen Welt mit Essen und Hilfe zu unterstützen. Menschen, deren Leben oft brutal von Instabilität, Unsicherheit und Konflikten auseinandergerissen wurden“, sagte der WFP-Exekutivdirektor David Beasley.
Konflikte, Klimawandel, Corona-Pandemie verschlimmern den Hunger
Jeder der 690 Millionen Hungernden auf der Welt habe das Recht, in Frieden und ohne Hunger zu leben. „Heute hat das Norwegische Nobelpreiskomitee diese Menschen und die zerstörerischen Folgen von Konflikten in den Mittelpunkt der globalen Aufmerksamkeit gerückt“, so Beasley weiter. Das WFP benannte als Ursache für den Hunger auch den Klimawandel und die globale Corona-Pandemie. Dies würden mit brutalen Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gemeinschaften Millionen weitere an den Rand des Hungertods bringen.
Klöckner erkennt Anerkennung und Ermutigung in dem Preis
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gratulierte dem WFP zu der hohen Auszeichnung. „Die Ernährung aller Menschen zu sichern – das ist die wichtigste Aufgabe der Weltgemeinschaft: Wer den Hunger besiegt, legt die Grundlage für Frieden“, sagte Klöckner. Zugleich sei die weltweite Versorgung in Zeiten von Klimawandel, Corona-Pandemie und wachsender Weltbevölkerung eine große Herausforderung. „Der Friedensnobelpreis für das Welternährungsprogramm ist daher Anerkennung und Ermutigung zugleich“, so Klöckner weiter.
Müller ruft zur Aufrechterhaltung der Versorgungsketten auf
Auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller gratulierte. „Die Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises an das UN-Welternährungsprogramm ist ein großartiger Erfolg. Das Nobelkomitee hat richtigerweise darauf hingewiesen: Konflikte führen zu Hunger und Hunger verstärkt Konflikte“, sagte er. Mitten in der Corona-Krise sei die Arbeit des Welternährungsprogramms wichtiger denn je. Die Coronavirus-bedingte Wirtschaftsrezession könnte in diesem Jahr bis zu 115 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen. „Die Aufrechterhaltung der Versorgungsketten ist daher wichtig“, so Müller.
Menschen in die Lage versetzen, selbst Lebensmittel zu erzeugen
Auch der Bundestagsabgeordnete Johannes Röring gratulierte zur Vergabe des Friedensnobelpreises an das UN-Welternährungsprogramm. Röring, der auch Obmann im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft ist, sagte: „Wichtig ist, dass wir die Menschen in den Ländern in die Lage versetzen, selbst Lebensmittel zu erzeugen.“ Er sieht im Anbau, in der Konservierung und Lagerung von Lebensmitteln den Schlüssel für die Nahrungssouveränität.