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Getrennte Wege

Genossenschaften verlassen Deutschen Weinbauverband

Die genossenschaftlichen Regionalverbände und der Raiffeisenverband wollen aus dem Dachverband ausscheiden, weil es zu wenig genossenschaftlich zugehe. Der Weinbauverband reagiert überrascht.

Lesezeit: 2 Minuten

In der deutschen Weinwirtschaft scheint es mit der Harmonie endgültig vorbei. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) teilt mit, dass er und die mit weinwirtschaftlichen Fragen befassten genossenschaftlichen Regionalverbände zum Jahresende aus dem Deutschen Weinbauverband (DWV) austreten werden.

Bei den Regionalverbänden handelt es sich um den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV), den Genossenschaftsverband - Verband der Regionen (GV-VdR) sowie den Genossenschaftsverband Bayern (GVB). Zu allgemeinen berufsständischen Themen werde aber weiterhin die Zusammenarbeit mit dem Weinbauverband angestrebt, erklärte der Raiffeisenverband.

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„In der Ausrichtung des DWV haben die genossenschaftlichen Positionen zuletzt nahezu keine Rolle mehr gespielt“, begründete DRV-Hauptgeschäftsführer Dr. Henning Ehlers diese Entscheidung. Die genossenschaftlichen Verbände seien ihren Mitgliedern verpflichtet, und eine funktionierende Interessenvertretung sei für sie zentral.

Chance für neue Allianzen

Ehlers wies darauf hin, dass der Entscheidung der Genossenschaften ein langer Meinungsbildungsprozess vorausgegangen sei. „Wir wollen neue Wege gehen, um die Interessen unserer Winzer- und Weingärtnergenossenschaften bestmöglich zu vertreten“, betonte der DRV-Hauptgeschäftsführer.

Beim Raiffeisenverband wie auch bei den drei Regionalverbänden ist man sich laut Ehlers darin einig, dass die Neustrukturierung der Interessenvertretung der genossenschaftlichen Weinwirtschaft die Chance für neue Allianzen und neue strategische Partnerschaften innerhalb der Weinbranche bietet.

Nach DRV-Angaben trägt die genossenschaftliche Weinwirtschaft rund ein Drittel zur gesamten deutschen Weinerzeugung in Deutschland bei. In den Regionalverbänden seien 148 Winzer- und Weingärtnergenossenschaften zusammengeschlossen. Der Umsatz dieser Genossenschaften habe im vergangenen Jahr rund 800 Mio. € betragen.

DWV weist Kritik zurück

Der DWV nahm die Ankündigung mit Bedauern auf. „Für die Weinbranche wird es durch die Spaltung sicherlich nicht einfacher, ihre Interessen gegenüber der Politik durchzusetzen“, kommentierte DWV-Präsident Klaus Schneider das Vorgehen der Genossenschaften. Die Entscheidung bedeute eine Schwächung der Erzeuger, aber der DWV sei und bleibe die berufsständische Vertretung aller deutschen Winzer.

Mit Unverständnis reagierte Schneider auf den Vorwurf der Genossenschaften, dass ihre Positionen zuletzt nahezu keine Rolle mehr in der Ausrichtung des Verbandes gespielt hätten: „Die genossenschaftliche Seite hat sich stets in den demokratischen Meinungsbildungsprozess beim DWV positiv eingebracht und hat an Positionen und den vielfach einstimmig gefassten Gremienbeschlüssen mitgearbeitet.“

Sein Bedauern äußerte Schneider ebenfalls darüber, dass auch das letzte Spitzengespräch Anfang Juni leider nicht zu einer Konkretisierung von Forderungen oder Kritikpunkten der Genossenschaftsseite an den Weinbauverband geführt habe.

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