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Hähnchenmäster wegen stagnierendem Absatz unter Druck

Für die Hähnchenmäster war das abgelaufene Wirtschaftsjahr von Extremen geprägt. Das untere Viertel der Betriebe hat in den letzten Wirtschaftsjahren nicht oder nur teilweise den Lohnansatz von 13 €/ AKh erwirtschaften können. In diesem Jahr wurde weder der Ansatz für Entlohnung noch zur Deckung der Festkosten gedeckt.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Hähnchenmäster war das abgelaufene Wirtschaftsjahr von Extremen geprägt. Dies war auch der Grund, warum einige Mäster nicht mehr kostendeckend arbeiten konnten, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.


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Die besonders starke Nachfrage im Bereich der Neueinsteiger in der Geflügelmast in den letzten Jahren ebbte ab. Der Hähnchenfleischverbrauch stagnierte in 2012. Eine Situation, die laut der Kammer bisher so nicht bekannt war. Das jährliche Wachstum von 300-400 g mehr an Fleischverbrauch fand 2012 nicht statt.


Mastverfahren


Für das Wirtschaftsjahr (WJ) 2012/2013 hat die Kammer die Betriebsergebnisse von 64 Hähnchenmastbetrieben mit 433 Mastdurchgängen ausgewertet. Dazu kamen die Daten von allen verarbeitenden Integrationen und allen Mastverfahren.



Die Auswertungen der letzten Jahre ergibt, dass die Tendenz in Niedersachsen eher zur Mittellangmast und der Schwermast gehen. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass dies nicht für alle Betriebe die passende Haltungsform ist. Daher ist es ganz wichtig, sich vorher über das anfallende Arbeitszeitaufkommen und das Wissen über das Tier und der Umgang mit ihm zu informieren.


Monetäre Ergebnisse in der Hähnchenmast


Die Direktkostenfreien Leistungen (DkfL)/m² Stallfläche in Höhe von 28,66 € (alles netto) stellen keine Verschlechterung zum Vorjahr dar, heißt es weiter. Die Spanne reicht im Durchschnitt von 49,59 € bis 4,10 €/ m² Stallfläche. Hier bleibt für den Mäster im unteren Viertel nichts mehr. Er kann weder die Festkosten decken noch seine Arbeitskraft entlohnen.



Auffällig sind die unterschiedlichen Verlustraten in der Hähnchenmast. Der Durchschnitt liegt bei 3,75 %. Davon entfallen auf die Stallverluste 2,83 %. Die restlichen Verluste sind Schlachterei- und Transportverluste. Bei den im unteren Viertel wirtschaftenden Betrieben lagen die Verwürfe am Schlachthof bei 0,95% (1,4% Vorjahr).


Auszahlungspreise und Futterpreisentwicklung


Die Lebendgewichte der Hähnchen sind in den letzten Jahren von durchschnittlich 1,85 kg/Tier im Jahr 1998 auf 2,2 kg/ Tier im WJ 2012/2013 gestiegen.



Im Juni 2012 starteten die Auszahlungspreise bei durchschnittlich 0,943 €/ kg LG (Basis 1,5 kg), bzw. 0,908 €/ kg LG (Basis 2,0 kg). Zwölf Monate später waren durchschnittlich 0,04 €/ kg LG in beiden Gewichtsgruppen dazu gekommen. Diese rasante Entwicklung ist der Entwicklung der Futterpreise zuzuschreiben.


Der Trend der steigenden Futtermittelpreise zog sich 2012 über das ganze Jahr fort. 9 € pro 100 kg Futtermittel waren zum Ende des Jahres (42 € / 100 kg) mehr auszugeben als zu Beginn 2012 (33 €/ 100 kg).Bis Ende des WJ 2012/2013 ging der Preis für Futtermittel um nur 2 € zurück.


Kosten in der Hähnchenmast


Der Schwerpunkt der Kosten ist nach wie vor das Futter mit einem Anteil von  0,654 €/ kg LG oder 1,51 €/Tier (1,44 € Vorjahr). Viele Betriebe veredeln daher eigenes Getreide über die Hähnchenmast.

Die Futterverwertung (FVW) der Hähnchen lag im WJ 2012/2013 durchschnittlich bei 1:1,64 und damit gleich zum Jahren davor.


Fazit


Das untere Viertel der Betriebe hat in den letzten Wirtschaftsjahren nicht oder nur teilweise den Lohnansatz von 13 €/ AKh erwirtschaften können. In diesem Jahr wurde weder der Ansatz für Entlohnung noch zur Deckung der Festkosten gedeckt.



Die Kostenseite hat den Landwirten in diesem WJ stark zugesetzt und z. T. war die Mobilisierung von Betriebsreserven gefordert. Die Kammer mahnt daher, den Einstieg in den Betriebszweig Hähnchenmast mit allen Vor- und Nachteilen genauso ausführlich zu überlegen, wie der Einstieg oder die Ausweitung anderer Betriebszweige.


Die Kammer mahnt, dringend wieder dazu zu kommen, dass die sach- und fachgerechte Arbeit der Geflügelmäster eine breite Akzeptanz führt und damit das Vertrauen in die Landwirtschaft gestärkt wird. Nur so könne eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit wieder erreicht werden.

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