Der Hof in Minden-Lübbecke, von dem die mit Dioxin belasteten Bio-Eier stammen, wird jetzt von staatlichen Betriebsprüfern unter die Lupe genommen. Presseberichten zufolge soll es Lieferungen gegeben haben, die der Landwirt zunächst verschwiegen hatte. So seien wahrscheinlich auch Eier nach Baden-Württemberg gegangen. "Vor diesem Hintergrund ist der Hof nicht mehr glaubwürdig", sagte ein Ministeriumssprecher. "Wir verlassen uns jetzt nicht mehr auf die Aussagen des Betreibers."
Der Besitzer des Familienbetriebs war am Dienstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ein Mitarbeiter sagte, dass der Besitzer seit Tagen verreist und nicht erreichbar sei. Auf dem Hof würden täglich rund 23 000 Bio-Eier produziert, die aber nicht verkauft werden dürften.
Keine belasteten Eier mehr in Baden-Württemberg
Wie das Stuttgarter Agrarministerium unterdessen mitteilt, haben die Behörden sofort nach Mitteilung aus NRW den belieferten Betrieb in Tübingen kontrolliert. Nach den vorläufigen Ermittlungsergebnissen wurden die Eier fast ausschließlich an Gastronomiebetriebe weiterverkauft und bereits wenige Tage nach der letzten betroffenen Lieferung vom Erzeuger vom Markt genommen. Die nach Baden-Württemberg gelieferten und noch nicht verwendeten Eier wurden nach Angaben des Händlers vernichtet.
Sehr wenige betroffene Eier (pro Woche ca. 150 bis 250 Stück) gingen in den freien Handel. Da zum Zeitpunkt der Information der Behörden das Mindesthaltbarkeitsdatum für diese Eier bereits abgelaufen war, seien keine weiteren Maßnahmen der Behörden erforderlich, so das Ministerium.
Mittlerweile liegen auch die Ergebnisse der Wasserproben aus NRW vor. Hier konnten die Chemiker keine Dioxin nachweisen. (ad)