Ihre Forderung nach einer nachhaltigeren Landwirtschaft in Deutschland und Europa hat Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks bekräftigt. Hintergrund ist ein Bericht über Blütenbestäuber des Weltbiodiversitätsrates, wonach zahlreiche Bestäuberarten vor allem durch die Landwirtschaft in ihrem Bestand bedroht sind.
Hendricks unterstrich dazu, dass Bienen und andere Bestäuber Milliardenwerte schafften, auf die die Menschheit dringend angewiesen sei. Der Bedrohung der Arten müsse mit einer nachhaltigeren Landwirtschaft begegnet werden. „Es kann nicht sein, dass mit öffentlichen Geldern eine Landwirtschaft unterstützt wird, die letztendlich unsere Lebensgrundlagen zerstört“, so die Ministerin. Landwirte sollten stattdessen für Leistungen vergütet werden, die sie für den Natur- und Artenschutz sowie den Schutz der Kulturlandschaft erbrächten.
Hendricks hatte bereits vorigen Oktober in ihrer „Naturschutz-Offensive 2020“ gefordert, die Direktzahlungen für die Landwirtschaft abzuschaffen und die freiwerdenden Gelder insbesondere für konkrete Leistungen im Naturschutz einzusetzen.
Der agrarpolitische Sprecher der Grünen/EFA im EU-Parlament, Martin Häusling, appellierte am vergangenen Donnerstag (3.3.) mit Hinweis auf den IPBES-Bericht an die EU-Kommission, „nicht weiter die Augen vor dem rapiden Artenschwund in der Kulturlandschaft zu verschließen“. Die europäische Agrarpolitik müsse ökologischer werden. Hierzu gehöre auch, den Pflanzenschutzmitteleinsatz drastisch einzuschränken.