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Heuser: Freihandel mit Neuseeland hätte fatale Folgen

Die EU diskutiert ein Freihandelsabkommen mit Neuseeland. Das stößt bei vielen Landwirten nicht unbedingt auf Zustimmung. Eckhard Heuser, Geschäftsführer des MIV, erinnert im Interview mit top agrar aber daran, dass die EU trotz WTO-Abkommen immer noch Zölle anwendet. Diese liegen laut Heuser zwischen 50 und 150 %.

Lesezeit: 2 Minuten

Die EU diskutiert ein Freihandelsabkommen mit Neuseeland. Das stößt bei vielen Landwirten nicht unbedingt auf Zustimmung. Eckhard Heuser, Geschäftsführer des Milch­industrie-Verbandes, erinnert im Interview mit top agrar aber daran, dass die EU trotz WTO-Abkommen immer noch Zölle anwendet.


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Diese liegen laut Heuser zwischen 50 und 150 %. Die Folge: Nur 1 % des internen EU-Verbrauchs an Milch und Milcherzeugnissen stammt aus Drittländern. "Warum haben wir eigentlich bei der WTO so gekämpft, wenn jetzt bilateral die Schleusen geöffnet werden sollen? Da helfen dann auch keine Selbstbeschränkungsprogramme der deutschen Milcherzeuger mehr", stellt der Fachmann fest.


Für die europäische und deutsche Milchwirtschaft erwartet Heuser jedenfalls keine guten Auswirkungen. "Neuseeland hat über 5 Mio. Kühe, aber nur 4,5 Mio. Konsumenten. Die „Kiwis“ sind der weltweit größte Milch-Exporteur. Gesamtwirtschaftlich macht ein Freihandelsabkommen für uns daher überhaupt keinen Sinn." Deutschland würde ca. 4 % seiner eigenen Milchproduktion verlieren, wie eine aktuelle Studie zeige.

"Die EU ist heute mit ca. 12 % seiner Milchmenge am Weltmarkt. Da müssen wir bereits mit Neuseeland konkurrieren. Morgen hätten wir die Kollegen zusätzlich zollfrei vor der Haustür. Die Milchpreise würden sich angleichen – auf hohem, aber auch auf niedrigem Niveau."


Dabei klappt der Freihandel aus Milchsicht mit vielen anderen Ländern wunderbar. Heuser nennt als Beispiel Japan: Der Freihandelspartner wendet hohe Milchzölle an und ist Nettoimportland. Da sei man als Milchmann schnell Unterstützer dieser Pläne, so der MIV-Geschäftsführer.


Aber auch in Ländern mit ausgeprägter Milchwirtschaft, wie den USA, kann ein Freihandelsabkommen seiner Meinung nach Sinn machen. Denn in den Staaten gibt es knapp 320 Mio. konsumfreudige Menschen, der Markt wächst.


Nach dem aktuellen Stand befragt sagte Heuser, dass derzeit die Verfahren noch nicht offiziell eröffnet sind. Es gebe also keine Verhandlungen. Die Kommission und auch die Bundesregierung würden sich bedeckt halten. "Die europäische Milchindustrie ist aber strikt gegen das Abkommen. Oder aber wir fordern: Haltet die Milchprodukte aus den Verhandlungen heraus!"

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