Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Hinz dankt Jägern: 96.000 Stück Schwarzwild in Hessen erlegt

Hessens Umweltministerin Priska Hinz hat den Jägern für ihr Engagement bei der Prävention der ASP gedankt. „Je höher der Bestand an Schwarzwild, desto schneller ist die Verbreitung der Seuche möglich. Daher ist es nach wie vor sehr wichtig, die lokalen Wildschweindichten in ganz Deutschland niedrig zu halten.“

Lesezeit: 5 Minuten

Hessens Umweltministerin Priska Hinz hat den Jägern für ihr Engagement bei der Prävention der Afrikanischen Schweinepest gedankt. „Je höher der Bestand an Schwarzwild, desto schneller ist die Verbreitung der Seuche möglich. Daher ist es nach wie vor sehr wichtig, die lokalen Wildschweindichten in ganz Deutschland niedrig zu halten“, erklärte die Ministerin am 26. Mai beim Landesjägertag in Fulda.

 

Im Jagdjahr 2017/18 wurde eine Rekordstrecke beim Schwarzwild erzielt: In Hessen wurden circa 96.000 Stück Schwarzwild erlegt, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Prozent bedeutet. „Auch wir als Politik setzen verschiedene Maßnahmen zur Prävention um und unterstützen damit die wichtige Arbeit der Jäger: Innerhalb des Frühwarnsystems zahlen wir eine Prämie, wenn bei tot aufgefunden Tieren Proben entnommen werden, wir haben die Schonzeit für Bachen und Keiler aufgehoben und organisieren landesweite Informationsveranstaltungen“, sagte die Ministerin.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Weiter lobte Hinz den Landesjagdverband Hessen für sein Engagement für die Erhaltung und Erweiterung von Lebensräumen und somit auch für den Erhalt der Artenvielfalt. Der Landesjagdverband Hessen setze sich zum Beispiel in der Feldflur für die Erhaltung und Erweiterung von Lebensräumen ein. Das habe auch dazu beigetragen, dass beim Niederwild wieder ein stabiler Zuwachs zu verzeichnen ist. „Ich bitte alle Jägerinnen und Jäger sich auch weiterhin so zahlreich an den Erfassungsmethoden für Rebhühner, Feldhasen, Stockenten und Gänsen zu engagieren“, ergänzte die Politikerin.

 

Sie rief die Jäger außerdem auf, die Rotwildbestände in einem ökologisch verträglichen Gleichgewicht zu halten. „Das Schälen von Bäumen gehört zu den natürlichen Lebensäußerungen des Rotwildes und ist nicht völlig vermeidbar. Doch die Schäden an Bäumen durch Verbiss sind nach wie vor besorgniserregend hoch und schaden dem Ökosystem Wald.“ Gleichzeitig gelte es, den Lebensraum für Rotwild durch die Pflege von Waldwiesen, Wildruhezonen und Grünbrücken zu verbessern, dazu würden auch die Schutzprogramme der Landesregierung beitragen.


Weitere Themen des Landesjägertages


Im Jahr der Landtagswahl in Hessen sorgten die Themen Jagdverordnung, Schonzeitaufhebung für Prädatoren sowie die Unterstützung bei der ASP-Prävention für reichlich Zündstoff auf dem Landesjägertag. Erfreulich: Für die Grünbrücke an der A45 gäbe es „grünes Licht“ vom Verkehrsminister. Eine Zusammenfassung des LJV:


Absage zur Schonzeitaufhebung für Waschbären


Hinz: „Wenn Waschbären Ranz- und Wurfzeit haben, sollen sie von der Bejagung verschont bleiben“, das sei gute Jagdethik. Noch vor der Sommerpause sollen die Managementpläne beschlossen sein. Für die Wetterau und die Rhön seien die Ausnahmeregelungen der Schonzeit wieder auf dem Weg. Allerdings würden diese ab diesem Jahr artenschutzrechtlich mit einem Monitoring begleitet, um zu sehen, ob sich die gewünschten Ergebnisse tatsächlich bestätigen.


7.600 Stück Rotwild sind neuer Höchststand


Dafür dankte Hinz den Jägerinnen und Jägern ausdrücklich. Die Rotwildstrecke habe sich seit dem Jahr 2000/2001 um den Faktor 2,4 mehr als verdoppelt. Diese Ergebnisse erklärten auch die Entwicklung frischer Schälschäden, die besorgniserregend hoch seien. Daher sei eine weitere deutliche Reduktion der Rotwildbestände notwendig.


Dauerthema ASP:


Seit April 2018 sind erste ASP-Fälle aus Ungarn bekannt und Hinz betonte, dass wir durchaus irgendwann mit einem Befund bei uns rechnen können. Nach wie vor gelte es, die Wildschweinpopulation in ganz Deutschland abzusenken. Auf der Strecke im vergangenen Jagdjahr lagen 96.000 Stück Schwarzwild, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 30 Prozent.


LJV-Präsident begrüßt Engagement im Offenland


LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger  begrüßte das Engagement des grün geführten Umweltministeriums im Offenland, stellte jedoch klar: "Der LJV Hessen, vor allem auch Vizepräsident Dr. Klaus Bretschneider-Herrmann sind die Ideengeber und die Motoren der Offenlandinitiativen und das nicht erst seit gestern. …Maßnahmen zur Förderung wurden von uns schon seit Jahren eingefordert und praktiziert“.


Einen großen Applaus erhielt LJV-Präsident Ellenberger für die Forderung, dass zum Artenschutz auch eine intensive Prädatorenbejagung gehöre: „Wer das Rebhuhn retten will, darf dem Fuchs im Sommer keine Schonzeit gönnen. Wer Artenschutz fördern will, muss dafür sorgen, dass der Waschbär ganzjährig bejagbar ist.“


Lebensraumverbesserungen für Rotwild nötig


„Die Politik muss dafür sorgen, dass der Bevölkerungsdruck auf den Wald abnimmt. Es nützt nichts, Äsungsflächen anzulegen, wenn das Rotwild wegen Mountainbikern, Geo-Cachern oder sonstigen Naturfreunden nicht aus den Dickungen heraustritt – dann schält es eben. Das ist sein natürliches Verhalten, dafür kann es nichts.“


Bau der Grünbrücke auf Forderung des LJV


Auf die Ankündigung zum Bau der Grünbrücke an der A45 bei Haiger/Burbach zeigte sich der LJV-Präsident sehr erfreut. Durch die Erkenntnisse des LJV-Naturschutzreferenten Rolf-Walter Becker seien die Fernwechsel des Rotwildes bekannt. Genau dort müssten Grünbrücken platziert werden.


ASP: LJV sieht große Bedrohung


Die Jägerschaft habe im vergangenen Jagdjahr knapp 100.000 Wildschweine erlegt, dies verdiene Anerkennung. Eine weitere Bestandsreduzierung und insbesondere ein intensiver Eingriff in die Frischlingsklasse seien dafür unerlässlich. Allerdings dürften die Bemühungen der Jägerschaft nicht durch hohe Trichinengebühren behindert werden. Weiterhin forderte der LJV-Präsident Vermarktungshilfen für Frischlinge unter 20 Kilogramm, die schwer zu verkaufen seien. Hier müsse das Land den Jägern Hilfe anbieten, ein Aufkaufprogramm starten oder wie in Mecklenburg-Vorpommern Prämien ausloben.

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.