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Illegaler Einsatz von Kupfer im niederländischen Biokartoffelanbau

Die Bekämpfung von Phytophthora infestans, dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln, setzt Ökolandwirte offenbar zunehmend unter Druck. Mangels Alternativen haben niederländische Landwirte in den vergangenen Wochen offensichtlich widerrechtlich Kupferoxychlorid als Pflanzenschutzmittel eingesetzt.

von Alfons Deter Alfons Deter
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Die Bekämpfung von Phytophthora infestans, dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule in Kartoffeln, setzt Ökolandwirte offenbar zunehmend unter Druck. Mangels Alternativen haben niederländische Landwirte in den vergangenen Wochen offensichtlich widerrechtlich Kupferoxychlorid als Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Das hat Skal, die niederländische Kontrollorganisation für den Ökolandbau, als Reaktion auf einen entsprechenden Bericht der landwirtschaftlichen Fachzeitschrift „Boerderij“ bestätigt.


Die Organisation forderte den Biosektor zu einem verantwortlichen Umgang mit dem Mittel auf und warnte, dass andernfalls mit einem Imageschaden zu rechnen sei. Außerdem wies Skal darauf hin, dass das Kupferoxychlorid in den Niederlanden zwar seit dem Jahr 2000 nicht mehr als Fungizid im Biolandbau eingesetzt werden dürfe, als Blattdünger aber immer noch zugelassen sei.


Die EU-Bioverordnung erlaube den Einsatz von Kupfer von bis zu 6 kg/ha und Jahr. Ob Kupferoxychlorid als Dünger oder als Pflanzenschutzmittel eingesetzt werde, sei allerdings juristisch nicht nachweisbar. Deshalb sei es für Skal ebenso wie für die niederländische Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) schwierig, einzugreifen.


Der Umgang der Regierung mit dem Problem wird jetzt auch im niederländischen Parlament thematisiert. Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn kontrolliert mittlerweile Biokartoffeln aus dem eigenen Land auf Kupferrückstände. Allerdings produzieren die holländischen Ökolandwirte auch Ware für den Export. Wichtigster Kunde Hollands im Ökosegment ist Deutschland.

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