In der Erschließung von Einkommensalternativen sieht die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz einen wichtigen Beitrag, betriebliche Existenzen in Landwirtschaft und Weinbau zu sichern. Kammerpräsident Ökonomierat Norbert Schindler MdB verweist dazu auf Betriebe, die sich bereits zusätzlich zum ursprünglichen Produktionsbereich ein zweites oder auch drittes Standbein aufgebaut haben. Mit Einnahmen die hier erzielt werden, lasse sich die anhaltende Preiskrise in der Produktion besser überbrücken.
Schindler: „Deutschland hat in den vergangenen vierzig Jahren einen strukturellen Wandel von der Produktionsgesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft vollzogen. Die Landwirtschaft hat hier noch Nachholbedarf.“ Wie in anderen Bereichen der Volkswirtschaft konzentriere sich auch hier die klassische Erzeugung von Nahrungsmitteln auf immer weniger Betriebe, die ihre Wettbewerbsfähigkeit durch die Steigerung ihrer Produktivität sicherten.
Kleine und mittlere Betriebe stießen da aber rasch an Kapazitäts- und Leistungsgrenzen. Dann könne die Erschließung von Einkommensalternativen eine konkrete Option sein, um die betriebliche Existenz mit einer zusätzlichen tragenden Säule abzusichern.
Beispielhaft nennt Schindler dafür im produktiven Bereich die Erzeugung von Bioenergie, nachwachsenden Rohstoffen, die Spezialisierung auf Nischenprodukte mit Wachstumsperspektive oder auch die Umstellung auf biologischen Anbau.
Die größten Ressourcen sieht Schindler allerdings im Dienstleistungsbereich. „Der stärkste aktuelle Trend auf dem Nahrungsmittelmarkt heißt Regionalität“, so Schindler. „Für den Verbraucher ist regio wichtiger als bio. Wenn der Bauer die von ihm erzeugten Produkte dem Verbraucher direkt zum Kauf anbietet, ist das Regionalität pur.“
Erhebliches Wachstumspotenzial sieht Schindler auch im Bereich Beherbergung und Gastronomie. Die steigende Nachfrage nach ursprünglicher, stimmungsvoller und regionstypischer Gastronomie sowie nach familiärer, individueller und wohliger Unterkunft benötige ein steigendes Angebot an Straußwirtschaften und Gutsschenken, Hofcafés und Bauernstuben, Landhotels und Ferienhöfen, bis hin zum betreuten Wohnen auf dem Land. Für all diese Alternativen, so Schindler, stelle die Landwirtschaftskammer interessierten Betrieben ein breites Bratungsangebot zu Verfügung.
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