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Kommentar: Eine "Todesanzeige" und viele Fragen

Natürlich zählt es zu den Aufgaben der Kirchen, kritische Fragen zu stellen, auch zur Landwirtschaft und zur Nutztierhaltung. Nur gilt auch für Kirchenleute ebenso wie für alle anderen: Wer Stellung beziehen will, muss wissen, worüber er redet, schreibt Gisbert Strotdrees vom Wochenblatt Westfalen-Lippe in einem Kommentar zu den Äußerungen des katholischen Geistlichen Rainer Hagencord.

Lesezeit: 2 Minuten

Natürlich zählt es zu den Aufgaben der Kirchen, kritische Fragen zu stellen, auch zur Landwirtschaft und zur Nutztierhaltung. Nur gilt auch für Kirchenleute ebenso wie für alle anderen: Wer Stellung beziehen will, muss wissen, worüber er redet, schreibt Gisbert Strotdrees vom Wochenblatt Westfalen-Lippe in einem Kommentar zu den Äußerungen des katholischen Geistlichen Rainer Hagencord. Dieser hatte kürzlich die landwirtschaftliche Nutztierhaltung massiv und einseitig angegriffen.

Strotdrees sieht es als selbstverständlich an, dass man sich vor einer Stellungnahme ein realistisches Bild verschafft, indem man Fragen stellt und Antworten zuhört – auch solchen, die einem nicht „in den Kram“ passen.

 

Rainer Hagencord, Leiter des von ihm ins Leben gerufenen „Instituts für theologische Zoologie“, hat das offenbar nicht nötig. Gesprächsangebote und Einladungen, sich Ställe auf den Höfen anzuschauen, habe der Fundamental-Tierschützer im Kirchendienst abgewiesen. „Stattdessen schlägt Hagencord einen Ton an, dessen Schärfe viele Beobachter erstaunt“, so der Redakteur und Autor.

 

Mit seiner jüngsten Polemik gegen jede Form von Nutztierhaltung habe der Biologe und Priester den Bogen überspannt, schrieb auch WLV-Präsident Franz-Josef Möllers in einem Brief an Hagencords Arbeitgeber, den Münsteraner Bischof Felix Genn. Die in einem Begleitheft zur Firmung veröffentlichte „Todesanzeige“ für die geschlachteten Tiere sei frei von sachlichen Informationen und solle gezielt Emotionen wecken. "Unsachlich, aggressiv, aufrührerisch und rücksichtlos", sei die Veröffentlichung laut Möllers. "Lassen Sie es mich in aller Offenheit sagen: Jetzt ist es genug!"


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Informationen von Strotdees zufolge sorgt das Thema inzwischen in vielen Bauernfamilien für hitzige Diskussionen pro und contra Kirche. Besonders, dass die Anzeige mit einem Kreuz versehen sei, entsetze viele Christen im Land, schreibt er in seinem Kommentar weiter. „Gläubige Landwirte sind tief enttäuscht. Manche, auch unter der älteren Generation, sollen sogar erwägen, ihre Kirchenmitgliedschaft ruhen zu lassen.“ Hagencord soll zwar auch in der Priesterschaft des Bistums weitgehend isoliert sein, allerdings predigt er im Namen der Kirche. Daher sei die Bistumsleitung aufgerufen, hierzu Stellung zu beziehen, stimmt Strotdrees Bauernpräsident Möllers zu. Der Bischof schweigt indes weiter. (ad)







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