Ländliche Räume haben in den letzten Jahren im Vergleich zu den Ballungsgebieten wirtschaftlich aufgeholt. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer jetzt vorgelegten Untersuchung.
Danach hat sich die Wirtschaftsleistung je Einwohner zwischen Stadt und Land seit dem Jahr 2000 angenähert; der frühere Rückstand ländlicher Regionen ist insgesamt deutlich kleiner geworden. Auch die Arbeitslosigkeit ist insbesondere auf dem Land gesunken.
Als Begründung führt das arbeitgebernahe Institut die zunehmende Urbanisierung an. Während die Einwohnerzahlen in den Großstädten kontinuierlich stiegen, verlören ländliche Räume vielerorts Einwohner.
Die Kölner Ökonomen warnen zugleich vor einer Schwarz-Weiß-Betrachtung. Zwar habe der ländliche Raum gegenüber den Metropolregionen insgesamt an Boden gut gemacht. Gleichzeitig drifte jedoch die Wirtschaftskraft innerhalb der jeweiligen Regionstypen auseinander. So falle ein Teil der ländlichen Landkreise seit einigen Jahren zurück. Auch bei den städtischen Gebieten gebe es unterschiedliche Entwicklungen.
Das Institut geht nicht davon aus, dass sich der insgesamt günstige Trend in den ländlichen Räumen künftig fortsetzen wird. Vielmehr werde die wirtschaftliche Entwicklung möglicherweise dem anhaltenden Urbanisierungstrend zeitversetzt folgen. Eine wichtige Rolle werden dabei dem sich verschärfenden Fachkräftemangel auf dem Land und dem demographischen Wandel beigemessen, der vor allem in ländlichen Gebieten zum Tragen komme.