Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Das geht aus dem aktuellen Situationsbericht des DBV hervor.
Noch wesentlich stärker nahm der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu. Mit heute 580.900 Euro Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 327.300 Euro je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es nur 145.200 Euro und im Baugewerbe 45.600 Euro.
Land- und forstwirtschaftliches Vermögen nur zu einem Drittel fremdfinanziert
Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag Ende 2018 bei 161,1 Mrd. Euro. Davon entfallen 31 % auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 69 % auf Bauten und Anlagen. Finanziert wird das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 34 % mit Fremdmitteln und zu 66 % mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.
54,4 Mrd. Euro Fremdkapitalbestand der deutschen Landwirtschaft
Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2019 mit 54,4 Mrd. Euro einen Stand, der im Vorjahresvergleich deutlich zugenommen hat (+ 8 %). 83 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen.
Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von 17 % eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt Fremdkapital vorwiegend zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trägt auch das günstige Zinsniveau bei.