Mangelnde Sauberkeit auf den Schlachthöfen für Geflügel war bereits vor Monaten Thema in den Medien. Die Betriebe haben sich die Kritik aber offenbar nicht zu Herzen genommen.
Wie die Bundesregierung auf eine Frage der Grünen erklärt, erkranken immer mehr Deutsche an dem Campylobacter-Keim, der häufig durch den Verzehr von Geflügelfleisch übertragen wird. Im vergangenen Jahr waren es 71.000 Personen, gegenüber 55.803 im Jahr 2004.
Im Gesundheitsministerium hält man mangelnde Hygiene in den Schlachthöfen für den Grund der gestiegenen Infektionen. So habe sich die Zahl des verunreinigten Hähnchenfleischs "deutlich erhöht". Bei Stichproben aus dem Jahr 2013 fand sich der Keim auf 52,3 % aller untersuchten Hähnchen. Im Jahr 2011 war das nur bei 40,9 % der Fall, berichtet der Spiegel dazu.
Das Gesundheitsministerium hält es daher für "zwingend erforderlich", die Hygieneanforderungen in den Betrieben konsequent anzuwenden. Die Schlachthöfe müssten nach Möglichkeiten suchen, "die Kontaminationsrisiken weiter zu verringern". Campylobacter-Keime können beim Menschen entzündliche Durchfälle auslösen.